Was es mit diesen gelben Tasten auf sich hat
Die Schalter befinden sich normalerweise an Ampelanlagen. Mit ihnen wird das Lichtsignal aktiviert. Das ergibt an Brunnen, wo die Tasten unter anderem hängen, keinen Sinn. Dahinter steckt eine andere Absicht
Normalerweise kennt man diese gelben Tasten nur von Ampeln. In der Augsburger Innenstadt hängen sie seit einigen Tagen etwa auch an Brunnen. Wer genauer hinsieht, kann sich vielleicht einen Reim darauf machen.
Eigentlich sind diese gelben Tasten dafür da, um an Ampelanlagen das Signal für Fußgänger zu aktivieren. Sie bringen Momente des Wartens mit sich, bevor es weitergeht. Bei manchen gelben Schaltern in Augsburgs Innenstadt könnte man unter Umständen eine Ewigkeit warten. Sie gehören offenkundig zu keiner Ampelanlage. Wie etwa am Merkurbrunnen am Moritzplatz oder am Trinkbrunnen am Schwalllech. Auch dort sind die rätselhaften gelben Schalter angebracht. Am Domplatz oder Fronhof findet man sie ebenfalls. Was es damit auf sich hat? Die Ananas, die an der Tastatur aufleuchtet, gibt einen Hinweis. Schließlich ist sie das Logo des Augsburger Staatstheaters, das hinter der Aktion steckt.
Die sogenannten „Sinnboxen“wurden an sieben verschiedenen Orten der Stadt installiert. An den sogenannten Hörstationen soll der Spazierende auditiv in die neue Theatersaison eintauchen. Durch das Betätigen der Tasten nämlich, die eben an Fußgängerampeln erinnern, soll man Geschehenes reflektieren. Man begegnet dabei Texten und Fragestellungen von Ingeborg Bachmann, Alain Badiou, Johann Gottfried Herder, Hendrik Ibsen und August Strindberg.
Die reaktive Intervention verwebt „Sinnsucht“und „Geistzeit“, verknüpft das alte und das neue Spielzeitmotto des Staatstheaters Augsburg, heißt es vonseiten des Theaters. Entwickelt wurde die „Sinnbox“vom Augsburger Labor für Medienkunst in Zusammenarbeit mit der interkulturellen und interdisziplinären Plattform Plan.