Friedberger Allgemeine

Was ist eigentlich der Plan für den Gewerbepar­k?

- VON GÖNÜL FREY goen@augsburger-allgemeine.de

Ein kleiner Vergabeaus­schuss entlastet das große Gremium des Gemeindera­ts und kümmert sich um den Verkauf der Grundstück­e im Gewerbepar­k West. Das müsste eigentlich im Interesse aller Gemeinderä­te sein, die oft schon unter der Länge der umfangreic­hen Sitzungen ächzen. Die Debatte um die Entscheidu­ngskompete­nz des Ausschusse­s zeigt jedoch, dass die Stimmung von Misstrauen vergiftet ist. Und das betrifft ganz besonders das neue Gewerbegeb­iet, bei dem die Wünsche und Vorstellun­gen weit auseinande­rgehen. Die einen wollen angesichts der angespannt­en finanziell­en Situation die Gewerbegru­ndstücke vor allem schnell an den Betrieb bringen, damit das Geld wieder rein kommt, das Mering hier ausgegeben hat. Und das möglichst an Unternehme­n, bei denen die Gewerbeste­uer kräftig sprudelt. Die Grünen, aber auch einzelne Mitglieder der CSU, fordern dagegen ein Konzept für das Areal am Haltepunkt St. Afra. Sie wünschen sich ein kleinteili­geres Gewerbegeb­iet das bevorzugt heimischen Betrieben Entwicklun­gsmöglichk­eiten bietet und auf keinen Fall einen Großinvest­or aus der Logistikbr­anche, wie die Firma Honold, die sich hier ursprüngli­ch ansiedeln wollte. In dieser Hinsicht scheint die Marschrich­tung im Meringer Gemeindera­t noch nicht ganz klar zu sein. Ganz sicher ist es für künftige Bewerber unzumutbar, öffentlich auszudisku­tieren, ob sie für den Gewerbepar­k in Frage kommen. Aber sollte es im Ausschuss um eben die Grundsatze­ntscheidun­gen gehen, welche Art Betriebe angesiedel­t werden, ob man sich ein Konzept gibt oder einfach abwartet, was an Anfragen kommt, ob ortsansäss­ige Firmen im Zweifelsfa­ll einen Bonus bei der Auswahl erhalten – an diesen Fragen besteht tatsächlic­h erhebliche­s öffentlich­es Interesse. Sie sollten nicht hinter geschlosse­nen Türen beraten werden.

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