Igelkinder besuchen ihre tierischen Namensvettern
Alles über die kleinen stacheligen Vierbeiner erfährt der Nachwuchs der Merchinger Kita
Merching Das Merchinger Haus für Kinder hat seit Herbst eine neue Gruppe: Die „Igel“. Die Zweijährigen haben eine ganz besondere Beziehung zu dem kleinen Wildtier und kennen Igellieder, sehen gerne das Fingerpuppenspiel mit Igel Paul – sogar gemalt haben sie ihn schon.
Julian Krauser aus Merching sorgte nun für ein ganz besonderes tierisches Erlebnis für die menschlichen Igelkinder: Ende September, als es die ersten Frostnächte gab, fand er in dem Garten seiner Familie einen kleinen Igel – ganze 170 Gramm wog der kleine Kerl, für das Überleben in freier Wildbahn sollten es mindestens 500 Gramm sein. Auf der Suche nach der Igelmutter fand er ein ganzes Igelnest – mit sechs weiteren Jungtieren. Von der Mutter blieb selbst nach einer Woche intensiven Suchens keine Spur.
Krauser baute ein Igelhaus, gab ihnen klangvolle Namen und eine Nachbarin, die auch sofort Kontakt mit der Igelhilfe aufgenommen hatte, stellte den Keller zur Verfügung und die Kleinen wurden gepäppelt: Die ganze Nachbarschaft hilft mit – und ist täglich gut zwei Stunden im Einsatz. Das konnten sich die Igelkinder aus dem Kindergarten natürlich nicht entgehen lassen und statteten den sieben Igeln einen Besuch mit ihren Erzieherinnen Karin Weigl, Bianca Kauth und Leonie Helfer ab. Dabei war auch Igelmama, Biologin und Naturpädagogin Martina Flörchinger, welche den Igelkindern Spannendes über ihre tierischen Namensvettern erzählen konnten: Dass man Igel nicht erschrecken darf und Igel Schnecken fressen, wussten die Kinder schon – aber dass sie Apfelbäume deswegen lieben, weil in den Äpfeln oft so leckere Würmer zu finden sind, hatten sie noch nicht gewusst. Dafür wissen sie Bescheid, dass die Igel keine Mütze und Jacke anziehen können: Deshalb müssen sie sich fleißig einen Winterspeck anfressen. Bei fünf Igeln hat die gute Pflege schon angeschlagen und sie werden bereits behutsam ausgewildert. So wie es aussieht, schaffen es die Igel, die vermutlich im August geboren sind, aber alle, meint die Biologin zuversichtlich, die in das Nest von Saphira und Ignatius späht. Die einzigen, die noch im Keller sind und Gewicht zulegen müssen. Neugierig, aber ganz leise drängeln sich die Kinder an das Gehege und staunen darüber, dass die Igelkinder kuscheln. „Das piekt sie kein bisschen. Sie müssen nur ganz behutsam miteinander sein. Deswegen haben sie ihre Stacheln nach hinten geklappt. Sie stellen sie nur auf, wenn sie sich einrollen“, erklärt Martina Flörchinger.
Es fasziniert die Kinder, dass man die stachligen Igel sogar streicheln kann – und sie wollen es auch versuchen. Mit Handschuhen und der richtigen Streichrichtung klappt das wunderbar.