Friedberger Allgemeine

Dasing plant Investitio­nen und neue Schulden

Kredite von rund 4,5 Millionen Euro stehen im Raum. Das sorgt für Missmut

- VON MAREIKE KÖNIG

Dasing Straßen, Bauhof, Kanäle und Kläranlage: Im kommenden Jahr will die Gemeinde erneut viel Geld ausgeben, um die Infrastruk­tur auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu kommen ein neues Feuerwehrh­aus für Taiting und Grunderwer­b, dazu kleinere Posten. Rund 10,4 Millionen Euro Investitio­nen standen am Ende der ersten Sitzung des Finanzauss­chusses für das neue Haushaltsj­ahr auf der Rechnung – zu viel, fanden viele Mitglieder des Gremiums. Denn um alle Vorhaben umzusetzen, müsste die Gemeinde über 4,5 Millionen Euro an Krediten aufnehmen.

Bei der aktuellen Konjunktur und den hohen Einnahmen sei es sehr unbefriedi­gend, dass Dasing neue Schulden mache, sagte Martin Asam (CSU). Erwin Sulzberger (Freie Wähler) forderte: „Bis zur nächsten Sitzung sollten wir alle überlegen, was wir einsparen können.“Bürgermeis­ter Erich Nagl (Freie Wähler) gab zu bedenken, dass allein die größten Investitio­nen 7,5 Millionen Euro des Gesamtbetr­ags ausmachten. Selbst wenn man Änderungen an einzelnen Posten vornehme, müsse sich die Gemeinde immer noch mit mehr als vier Millionen Euro neu verschulde­n.

Anne Glas (Aktive) stellte infrage, dass die Gemeinde die geplanten Projekte im kommenden Jahr überhaupt umsetzen könne. „Das sind ehrgeizige Pläne. Wenn wir die nicht umsetzen können, dann müsse die auch nicht in den Haushalt“, sagte sie. Karl Gamperl vom Bauamt hielt es für realistisc­h, dass die Verwaltung die Projekte im kommen- den Jahr durchziehe­n könne. „Unsere Aufgabe ist es jetzt, dass wir versuchen, die Kosten so gering wie möglich zu halten“, sagte er. Nagl ergänzte: „Wenn, dann müssen wir sagen, wir machen etwas gar nicht.“Im Hinblick auf die Neuverschu­ldung sagte er, dass jedes Unternehme­n und jede Privatpers­on Investitio­nen in Infrastruk­tur in dieser Höhe auf Kredit finanziere­n müsse.

Auch in den Jahren 2020 und 2021 plant die Gemeinde neue Investitio­nen. Für knapp eine Million Euro sollen die Brücken saniert werden, die Freizeitan­lage soll modernisie­rt werden, damit sie nicht mehr so viel Energie verbraucht. Die Feuerwehr Dasing bekommt ein neues Haus. Dazu werden weitere Straßen im Bereich Wessiszell und St. Franziskus saniert.

Rudolf Kohler (Freie Wähler) wollte deshalb von der Verwaltung wissen, ob ab 2022 noch weitere größere Investitio­nen auf die Gemeinde zukommen. Nagl gab Entwarnung: In den letzten Jahren habe die Gemeinde viel gemacht. Der Kindergart­en und die neue Kläranlage würden auch ausreichen, falls Dasing weiter wächst. Möglicherw­eise kämen im Rahmen der Städtebaue­ntwicklung weitere Ausgaben auf die Gemeinde zu. Zum Beispiel für ein neues Rathaus. Einzig beim Straßenbau hänge man hinterher. Ansonsten sei die Gemeinde in Sachen Infrastruk­tur gut aufgestell­t. Das betonte auch Gamperl: Die Investitio­nen zahlten sich aus. Dasing habe nun die beste Kläranlage Bayerns. Auf diesem Weg solle die Gemeinde weiter bleiben. An ein neues Rathaus könne man aber erst in sieben bis acht Jahren denken.

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