Digital und trotzdem persönlich
Wie die Raiffeisenbank Kissing-Mering die Zukunft als selbstständiges Geldinstitut sichern will
Mering „Die Raiffeisenbank Kissing-Mering ist zukunftsfähig.“So lautet das Fazit von Bankvorstand Stefan Ludwig. Sie werde auch weiterhin als selbstständige Bank agieren. Die solide Vermögens- und die gute Ertragslage mache das möglich. Schlanke Strukturen und effiziente Prozesse sowie das hohe Qualifikationsniveau der Mitarbeiter seien die Basis.
Auf den diesjährigen Kundenveranstaltungen legte Ludwig mit seinem Vortrag „Einblicke und Ausblicke“den aktuellen Geschäftsbericht vor. Getragen von guten Rahmenbedingungen sei das vergangene Geschäftsjahr sehr positiv verlaufen. Der Landkreis habe eine hohe Beschäftigungsquote, ein relativ konstantes Preisniveau und eine allgemein gute wirtschaftliche Lage. Der Immobilienboom, der Privatkonsum und der Export seien die „wichtigsten Motoren des gesamtwirtschaftlichen Wachstums“.
Gemessen werde der Erfolg einer Bank an der Bilanzsumme. Diese sei im vergangenen Jahr um 61 Millionen oder 7,5 Prozent auf 860 Millionen Euro angewachsen. Die Kreditnachfrage sei nach wie vor stark. Erneut sei ein überdurchschnittlicher Kreditanstieg von 70 Millionen oder knapp 11 Prozent verzeichnet worden. Die Kundenforderungen beliefen sich jetzt auf 718 Millionen Euro. Dagegen sei der Anstieg der Kundeneinlagen mit zwei Millionen auf 565 Millionen Euro sehr moderat ausgefallen. Die Raiffeisenbank habe einen kontinuierlichen Vertriebserfolg in allen wesentlichen Geschäftsfeldern erzielen können. Dazu zählten Wertpapiere, Bausparverträge, Lebens- und Sachversicherungen. Eine Zuwachsrate von 10,2 Prozent sei erzielt worden. Das Eigenkapital sei auf 86 Millionen Euro angewachsen.
Große Ausgabeposten seien die Allgemeinen Verwaltungskosten von 10,9 Millionen Euro und der Steueraufwand von 2,8 Millionen Euro. Insgesamt habe die Bank einen Jahresüberschuss von 2,1 Millionen Euro erwirtschaftet, davon bleibe ein Bilanzgewinn von knapp 1,3 Millionen Euro. Davon sei an die Mitglieder eine Dividende von 3,5 Prozent oder 191000 Euro ausgeschüttet und der Rest den Rücklagen zugeführt worden. In der „Digitalisierungsoffensive“investiere die Raiffeisenbank Kissing-Mering in Technik und Mitarbeiter. Das ausgegebene Motto lautet: „Digitalisierung tun, ohne die persönliche Filialbetreuung und den persönlichen Service aufzugeben.“Angeboten seien jetzt alle Möglichkeiten des digitalen Zahlungsverkehrs.
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte Werner Bader, im Hauptberuf Moderator beim Bayerischen Rundfunk, sein Hobby vor: Er ist Bio-Imker. Bader berichtete von den vielen Vorteilen, die die Imkerei biete, angefangen vom Aufenthalt im Freien bis hin zur Erzeugung eines hochwertigen Lebensmittels. „Bienen schaffen Werte“, sagte er, die Bestäubung der Pflanzen hätte einen Gegenwert von 500 Milliarden Euro, außerdem seien zum Beispiel Äpfel, die von Bienen bestäubt wurden, süßer und länger haltbar. Bienen- und Insektensterben sei heute ein großes Thema.
Die größten Probleme seien die Varroa-Milbe, die Intensiv-Landwirtschaft und Pestizide. Aber auch jeder Einzelne könnte etwas tun: seinen Garten naturnah gestalten, diesen mit Blumen, Sträuchern und Bäumen bestücken, die wirklich Nektar und Pollen liefern und kein Gift einsetzen. Brachflächen und Straßenränder könnten seltener gemäht werden und Wildbienenhotels könnte es noch mehr geben. „Honig kann man kaufen, Bestäubung nicht“, motivierte Bader die Besucher.