Der Dasinger Störchin gefällt es im Paartal
Die Brutsaison verlief so erfolgreich wie noch nie. Selbst im Herbst sind einzelne Tiere zu beobachten
Aichach-Friedberg „Obwohl der Herbstzug der Weißstörche längst abgeschlossen ist, können noch immer Einzelstörche auf Wiesen und auf einzelnen Nestern beobachtet werden“, berichtet Gerhard Mayer von der Kreisgruppe AichachFriedberg im Landesbund für Vogelschutz (LBV). Aber nur bei beringten Störchen ist eine Zuordnung möglich. So auch in Dasing, wo das vier Jahre alte und aus Südwürttemberg stammende Weibchen abends alleine von der Nahrungssuche einfliegt und sich in der Abendsonne wärmt und übernachtet.
Die vorläufige Bilanz des LBV vom Juli 2018 musste für den Landkreis Aichach-Friedberg geändert werden, nachdem in den Folgewochen zwei der fünf jungen Störche in Pöttmes starben. Dennoch ist das Brutergebnis im Landkreis mehr als erfreulich. Noch nie konnten 15 ausgeflogene Jungstörche von fünf Brutpaaren für die Artenschutzkartei Bayern gemeldet werden. 2017 gab es nach einem kalten und nassen Frühjahr nur neun Junge. 1996, als die Aufzeichnungen für den bayerischen Brutvögelatlas gerade begonnen hatten, lebte sogar nur ein einziges Storchenpaar im Landkreis, nämlich in Pöttmes.
In diesem Jahr war es zwar Ende März und Anfang April noch sehr kalt. Die Störche, die ihre Eier etwas später in ihre Nester legten, hatten diese sehr kalte Phase beim Brüten dann jedoch nicht mehr zu überstehen. Wie Gerhard Mayer berichtet, war in Dasing oder Grimolzhausen an kühleren Tagen zu beobachten, wie sich die brütenden Elterntiere ganz dicht auf das Nest setzten, um ihre Eier vor Kälte zu schützen.
Durch den zahlreichen Nachwuchs wird auch für Störche der Wohnraum knapp. Die heimische Population hat zu wenig Stammnester. So spielen sich im Frühjahr Horstkämpfe ab. Die jungen Vögel erreichen nach drei Jahren die Geschlechtsreife, im Streit mit den Platzhirschen haben sie oft das Nachsehen.