Eben nicht die Liberalität
Zu „Missbrauch: Pfarrer nehmen Kirche in Schutz“(Bayern) vom 23. Oktober: Die Missbrauchsfälle sind Verfehlungen Einzelner. Sie können nicht der Kirche im Allgemeinen angelastet werden. Insoweit haben die Kleriker Reichart und Meir recht. In der Einschätzung dessen, was zu diesen Missbrauchsfällen geführt hat, liegen sie völlig daneben. Die meisten Fälle liegen Jahrzehnte zurück, die Täter haben ihre Priesterausbildung in einer Zeit absolviert, die noch weiter davor lag. Von Liberalität und Gebotsaufweichungen war die Kirche noch meilenweit entfernt. Auch in weiten Teilen der Bevölkerung galt die Kirche als unantastbar, und so glaubten Eltern eher dem Pfarrer als dem missbrauchten Kind. In diesem Klima war es leider möglich, dass es zu solchen Verfehlungen kam. Gerade die Liberalisierung in der Gesellschaft und in den Fakultäten wird Missbräuche eher verhindern, auch weil die Gefahr der Entdeckung viel größer geworden ist. Hieran hat auch die Presse einen wichtigen Anteil, auch wenn das dem Herrn Reichart nicht passt.
Kempten
Unsere Politiker sind nicht lernfähig. Die Fehler der 70er und 80er Jahre wurden einfach durch die offenen Grenzen wiederholt. Peter Ciesla, Memmingen, zu „Die Macht der arabischen Clans“(Die Dritte Seite) vom 25. Oktober
Höhere Geldstrafen
Zum Leitartikel „Das Verbot von Einweggeschirr hat nur Symbolcharakter“von Christina Heller am 23. Oktober: Umweltverschmutzung entsteht nicht, wenn man viel Plastik produziert und dann ordentlich entsorgt. Sondern unter anderem davon, dass man seinen Müll einfach aus dem fahrenden Auto wirft und dann hofft, dass es mit der nächsten Aktion schon einer wegräumt. Oft trägt es der Wind dann ins nächste Gewässer. Die Randstreifen unserer Straßen sind voll mit weggeworfenen Plastikflaschen und Schnellrestaurant-Tüten. Als Vorbild für eine Verbesserung könnte ausgerechnet die als Umweltsünder abgestempelten USA dienen: 2000 Dollar Strafe für aus dem Auto geworfenen Müll! Solche Strafen wirken, nicht mal Zigarettenkippen findet man am Straßenrand! Warum geht das nicht bei uns? Für fünf Euro Strafe ist manchem der Weg zum nächsten Mülleimer einfach zu weit!
Tapfheim
Das ist sein Job!
Zum Kommentar „Seehofer wird nicht leise gehen“von Jürgen Marks (Seite 1) vom 22. Oktober:
Zur Kernkompetenz eines Innenministers gehören: Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung; Überwachung der Einund Ausreise; Anwendung und Durchsetzung des geltenden Rechts. Das hat nichts mit Herzlosigkeit zu tun, das ist seine verdammte Pflicht. Fürs Träumen und Schönreden sind andere zuständig.
Augsburg Augsburger Allgemeine Briefe an die Zeitung