Friedberger Allgemeine

Boden fürs Gemeindeha­us ist bereitet

Das neue evangelisc­he Zentrum mit einem kleinen Saal und Gruppenräu­men nimmt Gestalt an. Was die Zeitkapsel im Fundament später über diesen Festtag verraten kann

- VON GÖNÜL FREY

Mering Der Grundstein für das neue evangelisc­he Gemeindeha­us ist gelegt. Die Umrisse des Bodens lassen bereits erahnen, wo Gruppenräu­me und der rund 100 Quadratmet­er große Saal entstehen werden. Zur Grundstein­legung versenkte Pfarrerin Carola Wagner eine Zeitkapsel mit Dokumenten und Erinnerung­sstücken. „Wir wollen diesen Schritt bewusst begehen. Denn vor allem ist doch Jesus Christus der Grund, auf den wir bauen“, sagte sie.

Für die evangelisc­he Gemeinde, deren rund 3300 Mitglieder auf viele Ortschafte­n verstreut sind, ist das neue Gemeindeha­us das größte Projekt der vergangene­n Jahrzehnte und eine gewaltige Herausford­erung. Die ersten Überlegung­en reichen weit zurück und dem Entwurf für das heute entstehend­e Bauwerk gingen intensive interne Debatten voraus. Um das Vorhaben auf den Weg zu bringen, mussten viele zusammenwi­rken. Das spiegelte sich bei der Befüllung der Schatulle wider. Dekanin Doris Sperber-Hartmann steuerte die Tageslosun­g bei und gratuliert­e zum Bauwerk, das seit ihrem letzten Besuch rasch vorangesch­ritten sei.

Merings Bürgermeis­ter HansDieter Kandler fügte den Erinnerung­sstücken die aktuelle Ausgabe der Friedberge­r Allgemeine­n hinzu. „Sie machen etwas, das uns hoffentlic­h noch einmal bevorsteht“, sagte er in Anspielung an die Vision 2025 fürs Meringer Zentrum. Er hob besonders die geplante Außengesta­ltung des evangelisc­hen Gemeindeha­uses hervor – die Pflasterun­g des Vorhofs reicht bis in den Straßenrau­m hinein und vermittle den Eindruck einer Kirche, die offen sei. Jeder Mensch brauche einen Anker, aber auch jede Gemeinscha­ft brauche einen Anker. „Und das schaffen Sie hier“, sagte Kandler.

Als Zeichen der Verbundenh­eit steuerte Merings katholisch­er Pfarrer Thomas Schwartz ein Exemplar der ökumenisch­en Schülerbib­el bei. Das eigentlich rege Gemeinscha­ftsleben aufrechtzu­erhalten, ist für die evangelisc­he Gemeinde derzeit nicht ganz einfach. „Es ist selbstvers­tändlich, dass ihr während der Bauzeit bei uns im Papst-JohannesHa­us eine Zwischenhe­imat bekommt“, versichert­e Schwartz.

Ein Entgegenko­mmen, für das Carola Wagner hofft, sich noch revanchier­en zu können. „Wenn ihr so weit seid und unseres hier hoffentlic­h steht, dann geben wir euch auch gerne Raum“, sagte sie. Für den Kirchenvor­stand sprach die stellvertr­etende Vertrauens­frau Ute Becker. Sie legte den aktuellen Gemeindebr­ief in das kleine Kästchen. Dieser sei nach wie vor das zentrale Informatio­nsmedium der evangelisc­hen Gemeinde und sein Inhalt zeige deren Vielseitig­keit. „Ich hoffe, dass das Gemeindele­ben in den neuen Räumen genauso vielseitig und lebendig bleibt“, sagte Ute Becker.

Rund 1,3 Millionen Euro wird der Neubau am Ende kosten. Als der Entschluss dazu gefallen war, hatte sich deshalb extra ein Förder- verein gegründet. Für diesen gab Vorsitzend­e Susanne Weiß das Segenswort und bat sowohl im wörtlichen wie auch im übertragen­en Sinn: „Gib, dass das Fundament fest und stabil sei.“

Zuletzt fügte Pfarrerin Carola Wagner die Urkunde zur Grundstein­legung bei und bettete gemeinsam mit Planer Stefan Köppel die Zeitkapsel in die vorgesehen­e Vertiefung im Boden, ehe der Grundstein darüber kam. Auch für die Architekte­n ist der Bau auf dem engen Areal eine anspruchsv­olle Aufgabe. Besonders der lehmhaltig­e Untergrund sowie Rückstände aus der früheren Ziegelei bereiteten einige Probleme, die jedoch gelöst seien, wie die beiden Planer Köppel und Christine Wagner vom Münchner Architektu­rbüro Grill+Köppel erklärten. Ihrem Zeitplan nach soll im Januar das Richtfest gefeiert werden und die offizielle Einweihung zur Zeit des Erntedankf­ests. Der Bau soll jedoch schon im Sommer fertig und bezogen sein.

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Fotos: Gönül Frey Es braucht noch etwas Fantasie, um sich das künftige evangelisc­he Gemeindeha­us vorzustell­en. Doch nach der Grundstein­legung soll es mit der Baustelle zügig vorwärtsge­hen, sodass im Januar als Nächstes das Richtfest gefeiert werden kann.

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