Feinste Blasmusik in Uniform
Das Bundespolizeiorchester München tritt im Meringer Gymnasium auf und begeistert das Publikum
Mering „Super, klasse, einfach fantastisch“, sagte ein Besucher beim Benefizkonzert des Bundespolizeiorchesters für die Freunde des Gymnasiums Mering in der Mehrzweckhalle. Damit sprach der Begeisterte allen Zuhörern aus der Seele.
Die Lobeshymne galt den 45 Frauen und Männern des Bundespolizeiorchesters München unter Stabführung von Jos Zegers. Die Bundespolizeiorchester spielen zugunsten wohltätiger Zwecke und Einrichtungen grundsätzlich kostenlos auf, wobei die Besucher um eine freiwillige Spende gebeten werden. Die Musiker in Uniform des symphonischen Blasorchesters aus der bayerischen Landeshauptstadt, eines von drei Orchestern der Bundespolizei, setzten sich diesmal für den Verein Freunde des Gymnasiums Mering ein.
Deren Vorsitzender Achim Utz- mann sagte in seinem Dank an das Publikum: „Es ist schön, wenn man die Liebe zur Musik und den Willen zu helfen miteinander kombinieren kann – dies auch noch bei freiem Eintritt.“Florian Horak, stellvertretender Schulleiter, bedankte sich bei Orchester und Publikum und wies darauf hin, dass im Februar nächsten Jahres ein Musical anstehe, das die Schüler selbst erarbeitet und komponiert haben.
Das Bundespolizeiorchester München ist ein mit Holz- und Blechbläsern, Schlagzeugern sowie Rhythmusgruppen besetztes symphonisches Orchester, sein musikalisches Repertoire ist grenzenlos. Es spannt sich vom Genre E (ernste Musik) bis U (Unterhaltungsmusik), beinhaltet in absoluter Klangfülle, Perfektion und Harmonie vor allem jedoch G-Musik, nämlich gute. Das bewiesen die Musiker in Uniform auch in Mering in gewohnter Manier mit viel Herzblut. Sie nahmen die Besucher mit auf eine Reise quer durch das Land der Filmmelodien. Mit einem Orchesterschlag begann das temporeiche „Transcendent Journey“von Rossano Galante. Da war Musik im satten Big-Band-Sound zu hören.
2010 erhielt Victoriano Valencia Rincón vom kolumbianischen Kultusministerium den Auftrag, ein groß angelegtes Werk zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit Kolumbiens zu schreiben. So entstand die viersätzige Suite 200 für eine große sinfonische Blasorchesterbesetzung. So beschreibt der erste Satz „Interdependencia“gleich zu Beginn den Moment der Befreiung vom kolonialen Joch Spaniens mit einem begeisterten Jubelschrei des ganzen Orchesters. Ruhigere Klänge folgten mit Oscar Navarro. Dessen Il Concerto lotet die gesamte technische Palette der Klarinette aus und stellt sie mit ihrem warmen Timbre ins Rampenlicht. Der Zuhörer wurde von den dynamischen und stilistischen Möglichkeiten der von Andreas Kerner zauberhaft gespielten Klarinette geradezu hypnotisiert.
Bereits mit seiner ersten Komposition Sinfonie Nr. 1 „Der Herr der Ringe“erreichte Johan de Meij weltweit Anerkennung. Seine Komposition beruht auf J. R. R. Tolkiens gleichnamigem Bestseller, der als Klassiker der Fantasy-Literatur inzwischen längst nicht nur Genrefans begeistert. Die Sinfonie besteht aus fünf Sätzen, die jeweils einen der zentralen Charaktere bzw. eine wichtige Episode der Romantrilogie aus Tolkiens Universum darstellen. Mit diversen Solisten und der hervorragenden Moderation von Christian Lombardi gelang dem Bundespolizeiorchester eine hervorragende Darbietung. Anhaltender Applaus belohnte die Musiker und das Meringer Publikum entließ die „musizierenden Ordnungshüter“nicht ohne Zugaben von der Bühne.