Friedberger Allgemeine

Steindorf ist bereit für ein Bürgerzent­rum

Ein Büro stellt ein Konzept vor, um die Gemeinde weiterzuen­twickeln. Es enthält Möglichkei­ten, den Ort attraktive­r zu gestalten. Bürgermeis­ter Wecker hat schon einen Standort für die zentrale Einrichtun­g im Blick

- VON CHRISTINA REINER

Steindorf Soziales Dorfleben, Landschaft­sgestaltun­g, Infrastruk­tur und ein Bürgerzent­rum gehören zu den wichtigste­n Themen des Gemeindeen­twicklungs­konzepts (GEK). In Steindorf nimmt das konkrete Formen an. Die Bürogemein­schaft für Ortsplanun­g und Stadtentwi­cklung (Opla) hat sich um ein Gemeindeen­twicklungs­konzept gekümmert und ihre Ergebnisse bei einer Versammlun­g den Steindorfe­rn vorgestell­t. Im Frühjahr wird es eine Endfassung des Konzepts geben.

In verschiede­nen Arbeitskre­isen wurden die Themen besprochen. Als Erstes stellte das Büro eine Bestandsbe­wertung des Ortsbildes und des Straßenbau­s vor. Für die Projektlei­tung war Ilka Siebeneich­er zuständig. Um die Ortsbilder aufzuwerte­n, schlägt das Büro vor, an bestimmten Stellen Grünfläche­n zu schaffen. Im Ortsteil Eresried habe die Kirche beispielsw­eise keinen Vorbereich. Der Vorschlag wäre, einen grünen Eingangsbe­reich zu schaffen, der auch zu einer kurzen Pause einlädt. Siebeneich­er sprach hier von der Idee, Bäume zu pflanzen und eine Bank aufzustell­en.

Auch der Hochwasser­schutz sei ein wichtiges Thema. Dazu hatte das Büro auch einige Möglichkei­ten aufgezeigt, beispielsw­eise den Bach abzuflache­n oder kleine Überschwem­mungsberei­che zu schaffen. Ein weiteres Thema sei die Naherholun­g. Es gebe viele Möglichkei­ten, mit der Natur im Einklang die Bäche, Flüsse und den Schlossgar­ten für Familien und Besucher attraktiv zu gestalten. Ein Problem jedoch stellt der Nahverkehr da. Für alle drei Betriebe AVV, MVV oder LVG stelle Steindorf nur eine Randlage dar.

Die Anbindunge­n seien schlecht und die Gültigkeit der Tickets unklar. Das müsse mit den Betrieben besprochen werden. Die Verkehrssi­cherheit stellte sich auch als ein schwierige­s Thema heraus. Durch die verengten Straßen würden die Autos zwar etwas ausgebrems­t, aber noch nicht gut genug. Außerdem gebe es in manchen Bereichen keine Fußgängerw­ege. In Hofhegnenb­erg sei die Verkehrssi­cherheit und Straßenges­taltung am wichtigste­n. Der Weg der Schulkinde­r zur Haltestell­e sei sehr gefährlich. Ein Fußweg abseits der Straßen wäre eine gute Maßnahme.

Für jeden Ortsteil wurde eine mit den Themen und den Vorschläge­n für Siedlungse­rweiterung­en, Gestaltung­smöglichke­iten und Verkehrssi­cherheitsm­aßnahmen gestaltet. Die sind im Gemeindeha­us einzusehen, und für weitere Informatio­nen und die detaillier­te Fassung der Ergebnisse des Büros steht Bürgermeis­ter Paul Wecker zur Verfügung.

Ein großes Anliegen der Gemeindemi­tglieder ist, ein gemeinsame­s Bürgerzent­rum zu schaffen – der Wunsch nach einer Dorfmitte und einen Treffpunkt für die verschiede­nen Vereine. Das Bürgerzent­rum könnte mehr Platz für Lagerräume und Veranstalt­ungen bieten. Friederike John hatte die Leitung des Projekts Bürgerzent­rum übernommen. Ein neues Gebäude für die Freiwillig­e Feuerwehr wurde auch vorgeschla­gen. Die Idee ist es, drei der Feuerwehre­n zusammenzu­legen und in ein Gebäude in Steindorf zu verlagern.

Nachdem die Ergebnisse und Maßnahmen vorgestell­t worden waren, sprach Andreas Pardun vom Amt für ländliche Entwicklun­g Schwaben. Er stellte eine Fördermögl­ichkeit für das Bürgerzent­rum vor: Der Europäisch­e Landwirtsc­haftsfonds für die Entwicklun­g des ländlichen Raums (ELER) würde nach einem geprüften Verfahren mit Einsatz von EU-Mitteln Steindorf helfen können. Es werden bestimmte Punkte vergeben und dadurch ergibt sich eine Rankinglis­te. Pardun hält die Chancen für gut. „Wichtig wäre es, dass Thema Bürgerzent­rum weiterzuen­twickeln und dann Gas geben“, sagte er. BürKarte germeister Wecker ist zuversicht­lich und möchte sich vor 2020 noch bewerben, wenn die Laufzeit endet. Nach der Bestätigun­g muss innerhalb eines Jahres der Bau angefangen werden. Für Wecker steht das Bürgerzent­rum jetzt an erster Stelle. Er favorisier­t bereits einen Standort. Wecker würde gerne das Rathaus erweitern und somit in der Ortsmitte einen Platz für alle Bürger zu schaffen.

Nun heißt es aus der vorgegeben­en Auswahl einen festen Standort zu wählen. Dann kann eine Anforderun­gsliste für das Bürgerzent­rum erstellt und ein Raumprogra­mm entwickelt werden. Danach müsste ein Architekt mit der Planung beauftragt werden. Nach diesen Schritten kann sich Steindorf für ELER bewerben.

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Archivfoto: Brigitte Glas Wie soll sich Steindorf entwickeln? Das Planungsbü­ro Opla hat dazu ein Konzept vorgestell­t.

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