Diesmal hapert’s in der Abwehr
Der TSV Friedberg verliert zu Hause gegen Waldbüttelbrunn. In der Schlussphase kommt auch noch eine Flaute im Angriff dazu
Friedberg Die Friedberger Handballer, die diesmal von Knut Seidel betreut wurden, haben die erste Heimniederlage der Saison kassiert. Beim 25:27 (14:15) gegen Waldbüttelbrunn vergaben sie in der Schlussphase zu viele Chancen und verloren so eine lange Zeit ausgeglichene Begegnung.
Die Mannschaft aus Unterfranken gehört seit Jahren zum Spitzenpersonal der Bayernliga. Die Duelle mit Friedberg waren immer offen und umkämpft. Am Samstagabend jedoch hatte der TSV zunächst einige Probleme. Bis kurz vor der Pause konnte die Friedberger 6:0-Abwehrformation nicht überzeugen. Waldbüttelbrunn hat sehr gefährliche Distanzschützen, und diese hatten in den ersten 25 Minuten beinahe komplett freie Bahn. Die Friedberger Abwehrspieler rückten zu spät heraus und konnten somit die wuchtigen Distanzwürfe nicht verhindern – und bei diesen Würfen hatte TSV-Torwart Benjamin von Petersdorff absolut keine Abwehrchance. Bis zu seiner Auswechslung nach 25 Minuten konnte er ganze zwei Bälle abwehren.
Bis zum 10:12 nach 23 Minuten konnten die Herzogstädter mit der eigenen Offensivstärke noch einigermaßen mithalten. Als diese jedoch zu lahmen begann, war Friedberg kurz vor der Pause mit 10:15 hinten, bis dahin war Waldbüttelbrunn klar dominant. Erst jetzt verbesserte sich das Friedberger Abwehrverhalten. Die Gastgeber rückten früher heraus, verhinderten so die freien Würfe aus dem Rückraum und bekamen auch den Kreisläufer immer besser in den Griff. Damit blieb Friedberg ohne Gegentor in den letzten Minuten und kam nach einem späten Ballgewinn per Konter mit der Pausensirene sogar noch zum 14:15-Anschlusstreffer.
Damit war der TSV drin in der Partie. Im zweiten Durchgang lieferten sich zwei kampfstarke Abwehrreihen ein großes Spiel. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, die Führung wechselte andauernd. Bis zum 24:24 acht Minuten vor dem Ende war für den stark verbessert auftretenden TSV alles drin.
Sechs Versuche, kein Treffer
Doch in den nächsten sechs Angriffen schafften es die Herzogstädter nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Zwei Fehlwürfe frei vom Kreis und ein Fehlpass in Überzahl sorg- ten dafür, dass Waldbüttelbrunn mit einer 26:25-Führung in die letzte Minute gehen konnte. Als bei Zeitspiel und noch 20 Sekunden auf der Uhr dem stark haltenden Keeper Felix Dorsch ein Notwurf von Außen durch die Hände glitt, war die Partie entschieden.
Das 25:27 bedeutet für Friedberg die zweite Niederlage in Folge und das Abrutschen auf den sechsten Platz. Wie schon in der Vorwoche in Bayreuth machten die Friedberger in der Schlussphase zu wenig aus ihren Möglichkeiten. Nur ein Tor gelang ihnen zwischen Minute 50 und 59 – zu wenig, um die Punkte in der Herzogstadt zu behalten. Das war auch für Rückraumschütze Fabian Abstreiter entscheidend: „Wir sind selbst schuld, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben vorne zu wenig getroffen, nachdem wir uns zurückgekämpft hatten, ist das noch ärgerlicher. Wir waren gut auf diesen starken Gegner eingestellt und bekamen den gefährlichen Angriff immer besser in den Griff. Am Ende hatten wir genug Chancen, ließen da aber zu viel liegen.“
Friedberg Dorsch; v. Petersdorff; Okyere; Haggenmüller (2); Loris; Kaulitz (6); Tob. Müller; Riesenberger; Tischinger (5); Thiel (5); Abstreiter (5/2); T. Müller; Prechtl (2).