Die Stadt steht sich selbst im Weg
Wäre es nicht zu abgedroschen, würde man sagen: Der Berg kreißte und gebar ein Mäuslein. Die Forderung nach einem Immobilienkonzept, das Teile des Friedberger Stadtrats in den vergangenen Jahren wie eine Monstranz vor sich hergetragen haben, endet nun – eventuell – im Verkauf des gut vermieteten ehemaligen Schwesternwohnheims an der Burgwallstraße und im Behalten der Archivgalerie. Welch ein Ergebnis nach so langer Debatte!
In allen übrigen Punkten ist der Bauausschuss nicht über den alten Stand der Dinge hinausgekommen. NKD-Gebäude? Nach wie vor gibt es keine Erkenntnis, was mit dem maroden Haus in bester Innenstadtlage passieren soll. Eisenberg 1? Die Diskussion über Anspruch, Zuteilung und Verwendung von Vereinsräumen tritt auf der Stelle. Alte Mädchenschule? Mindestens seit 2015 gibt es dazu Anträge und Vorstöße der Dritten Bürgermeisterin Martha Reißner – bislang ohne tiefergehende Debatte, geschweige denn irgendwelche Folgen.
Währenddessen häuft die Stadt weitere, durchaus problembehaftete Immobilien an, wie etwa den Hagerturm an der westlichen Stadtmauer. Und mittlerweile denkt Bürgermeister Eichmann offenbar sogar über den Erwerb des ehemaligen Stadtkassengebäudes am St.Jakobs-Platz nach – frei nach dem Motto: „Wer weiß, wozu man es mal braucht.“So kann man die Entwicklung einer Stadt auch blockieren.