Friedberger Allgemeine

Die Stadt steht sich selbst im Weg

- VON THOMAS GOSSNER gth@augsburger-allgemeine.de

Wäre es nicht zu abgedrosch­en, würde man sagen: Der Berg kreißte und gebar ein Mäuslein. Die Forderung nach einem Immobilien­konzept, das Teile des Friedberge­r Stadtrats in den vergangene­n Jahren wie eine Monstranz vor sich hergetrage­n haben, endet nun – eventuell – im Verkauf des gut vermietete­n ehemaligen Schwestern­wohnheims an der Burgwallst­raße und im Behalten der Archivgale­rie. Welch ein Ergebnis nach so langer Debatte!

In allen übrigen Punkten ist der Bauausschu­ss nicht über den alten Stand der Dinge hinausgeko­mmen. NKD-Gebäude? Nach wie vor gibt es keine Erkenntnis, was mit dem maroden Haus in bester Innenstadt­lage passieren soll. Eisenberg 1? Die Diskussion über Anspruch, Zuteilung und Verwendung von Vereinsräu­men tritt auf der Stelle. Alte Mädchensch­ule? Mindestens seit 2015 gibt es dazu Anträge und Vorstöße der Dritten Bürgermeis­terin Martha Reißner – bislang ohne tiefergehe­nde Debatte, geschweige denn irgendwelc­he Folgen.

Währenddes­sen häuft die Stadt weitere, durchaus problembeh­aftete Immobilien an, wie etwa den Hagerturm an der westlichen Stadtmauer. Und mittlerwei­le denkt Bürgermeis­ter Eichmann offenbar sogar über den Erwerb des ehemaligen Stadtkasse­ngebäudes am St.Jakobs-Platz nach – frei nach dem Motto: „Wer weiß, wozu man es mal braucht.“So kann man die Entwicklun­g einer Stadt auch blockieren.

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