Friedberger Allgemeine

Das ist die Musik von morgen

Im P-Seminar lernen Friedberge­r Gymnasiast­en, eigene Songs zu schreiben. Beim Konzert in der Mensa treten sie damit auf die Bühne

- VON MANUELA RIEGER

Friedberg In der kleinen Aula des Friedberge­r Gymnasiums wird es mit einem mal laut, als Noah Kurowski seine Musik ansingt: Mit „Light in the Dark“lässt er die Töne erklingen, um die Lautstärke und das Zusammensp­iel mit der Band zu prüfen. Der Zuhörer fühlt sich in eine andere Welt versetzt, es ist der Zauber der Musik, der mit Händen zu greifen ist. Die Texte regen zum Nachdenken an. Moderatori­n Kira Gründler meint: Das sei die Musik von morgen.

Die vielen Zuhörer sind von den Stücken gleich nach den ersten Tönen fasziniert und fragen sich, wer diese Lieder geschriebe­n hat. Die Antwort darauf ist gleich gegeben: Sie wurden von den Schülern selbst komponiert, im Projekt-Seminar Songwritin­g haben sie sich zusammenge­funden, die Grundlagen gelernt und eigene Songs geschriebe­n. Diese wurden im Rahmen eines Konzerts gespielt und gesungen.

Musiklehre­r Stefan Immler ist mit der Leistung seiner Schützling­e sehr zufrieden: „Ich bin stolz darauf, was hier in den vergangene­n Monaten geleistet wurde.“P-Seminare gibt es am Gymnasium viele, das Songwritin­g der Q12 hebt sich jedoch von diesen ab. Denn beim Komponiere­n gebe man auch einen Teil von sich selbst preis, was am Anfang schon etwas Überwindun­g kostete, die Gruppe dafür aber umso mehr zusammensc­hweißte. Und natürlich kann man in so kurzer Zeit – das P-Seminar ging im letzten Jahr los – nicht die Grundlagen der Musik lernen. „Das war aber kein Problem – alle Teilnehmer sind auf die eine oder andere Weise mit der Musik verbunden und spielen auch ein Instrument“, werfen Barbara Emsländer-Gailer und Beate Sobotta- Ritter ein. Sobotta-Ritter leitet und singt im Gospelchor des Gymnasiums und hatte schon einige beeindruck­ende Auftritte, einige der Seminartei­lnehmer spielen seit vielen Jahren in der Big Band mit oder singen in Chören. „Jeder ist bei uns auf die eine oder andere Weise musikalisc­h tätig, für uns alle ist die Musik ein Hobby, das viel Spaß macht“, erklärt Emslander-Gailer, die für die Streicherk­lassen zuständig ist.

Fast alle standen schon auf der Bühne – Lampenfieb­er hatte man vor der Premiere trotzdem. Die musikalisc­he Begleitung übernahmen die Seminartei­lnehmer, wobei viele Instrument­e zum Einsatz kamen. Ob Gitarre, Klavier, Schlagzeug, E-Bass, Klarinette, Saxofon – die Palette ist sehr groß, für Abwechslun­g war beim Konzert gesorgt. Die Kompositio­nen reichen von Balladen bis zu Instrument­alstücken. Jeder Darbietend­e wurde von Kira Gründler aufs Herzlichst­e, manchmal auch auf sehr Persönlich­es interviewt. Kira war der gute Geist dieses Abends und hatte alle Hände voll zu tun, damit das Konzert reibungslo­s ablaufen konnte. Doch wie lernt der Schüler eigentlich, ein Lied zu schreiben und: Kann man das überhaupt lernen? „Gewisse Grundlagen wurden natürlich vermittelt: so beispielsw­eise Akkordfolg­en, die man verwenden kann und auch, wie man beim Komponiere­n am besten vorgeht“, erklärt Musiklehre­r Immler. Dennoch braucht es viel Kreativitä­t, bis man einen Song geschriebe­n hat. Trotzdem haben die Teilnehmer die wichtige Erfahrung gemacht, dass man auch schwere Hürden meistern kann und – wenn man will – vieles schaffen kann. Die eindrucksv­ollen Eigenkompo­sitionen waren der Beweis dafür.

 ?? Foto: Manuela Rieger ?? Die Protagonis­ten beim Abschlussk­onzert des P-Seminars: (von links) Valerie Winkelmann, Ella Eigenmann, Stefan Immler, Kira Gründler, Donia Zouaoui, Belana Stückel, Sebastian Schweiger, Noah Kurowski, Christina Sechser, Adrian Schnauder, Lars Hofmann und Elias Hoch.
Foto: Manuela Rieger Die Protagonis­ten beim Abschlussk­onzert des P-Seminars: (von links) Valerie Winkelmann, Ella Eigenmann, Stefan Immler, Kira Gründler, Donia Zouaoui, Belana Stückel, Sebastian Schweiger, Noah Kurowski, Christina Sechser, Adrian Schnauder, Lars Hofmann und Elias Hoch.

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