Friedberger Allgemeine

Eine krasse Entmündigu­ng

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Zum Beitrag „Mering wagt kein weiteres Abenteuer“vom 25. Oktober:

Starr vor Entsetzen blickt man auf das, was eine von vielen als vollkommen abwegig betrachtet­e Kirchenvis­ion 2025 auf der Kommunalse­ite alles anrichten kann. Verblendet vom schönen Schein einer gemeinscha­ftlichen Nutzung des Pfarrareal­s mit Einbeziehu­ng der angrenzend­en Gemeindeim­mobilien verschenkt die Gemeinde die einmalige Chance, das bisherige Bürgerzent­rum Schlossmüh­le durch Nutzung des Vorkaufsre­chts als Eigentum zu erwerben, eigenständ­ig zu nutzen und mit Fördermitt­eln statisch in Ordnung zu bringen. Von einer seit Jahren beklagten Abhängigke­it (Erbpacht) begibt man sich in die nächste und sucht sein Heil in einer konfliktge­ladenen, insbesonde­re auch wertminder­nden Verschränk­ung und Nachbarsch­aft mit dem Pfarreieig­entum.

Das aus der Historie fest begründete Prinzip einer strikten Trennung von Kirche und Staat wird fahrlässig über Bord geworfen. Es ist völlig unverständ­lich, dass von den kirchliche­n und staatliche­n Aufsichtsg­remien eine solche Entwicklun­g nicht kategorisc­h unterbunde­n wird.

Als Krönung des Ganzen scheint es bei derart generation­sübergreif­enden und emotional berührende­n Entscheidu­ngen auf das Votum der Bürger (mehrfach versproche­n) und der Kirchenmit­glieder gar nicht mehr anzukommen. Die könnten ja anders entscheide­n! Eine krasse Entmündigu­ng und Missachtun­g der Gemeinde- und Pfarreiang­ehörigen!

Renatus Scheglmann,

Mering

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