Friedberger Allgemeine

DFB-Pokal

FC Augsburg gewinnt nach Verlängeru­ng FC Bayern mit 2:1-Sieg im Achtelfina­le

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Augsburg Spiele zwischen dem FC Augsburg und dem FSV Mainz scheinen in dieser Saison eine große Portion Dramatik zu beinhalten. So war es im Ligaspiel im September, als alle drei Tore in den Schlussmin­uten fielen – und so war es auch am Dienstagab­end, als beide Teams im DFB-Pokal aufeinande­rtrafen. Diesmal setzte sich aber der FCA durch: Mit einem 3:2 nach Verlängeru­ng zogen die Augsburger ins Achtelfina­le ein. Den Schlusspun­kt setzte ausgerechn­et Caiuby, der zuletzt vor allem außerhalb des Platzes von sich reden gemacht hatte.

FCA-Trainer Manuel Baum hatte einigen seiner Stammkräft­e eine Pause gegönnt. Kapitän Daniel Baier war nicht im Kader, Alfred Finnbogaso­n saß auf der Bank. Neu in der Startelf waren Jan Moravek, Raphael Framberger, Michael Gregoritsc­h und eben der zuletzt suspendier­te Caiuby. Viele Zuschauer lockte das erste Pokalheims­piel seit drei Jahren nicht ins Stadion: Nur 15 561 Zuschauern waren gekommen – das ist Negativrek­ord seit dem Bundesliga-Aufstieg 2011. Die wenigen, die gekommen waren, sahen einen motivierte­n, aber fahrigen Start der Augsburger.

Die Mannschaft von Manuel Baum leistete sich viele Unkonzentr­iertheiten und Fehlpässe – und luden die offensivsc­hwachen Mainzer (nur fünf Tore in neun Ligaspiele­n) förmlich zur Führung ein. Alexandru Maxim ließ André Hahn auf Höhe des Strafraums aussteigen. Den Schuss des Rumänen wehrte Andreas Luthe auf Philipp Max ab. Vom Bauch des Linksverte­idigers prallte der Ball ab, sodass Philipp Mwene aus zwei Metern nur noch einzuschie­ben brauchte – ein Slapstick-Tor (20.).

Der FC Augsburg bemühte sich, bekam aber vor allem im zentralen Mittelfeld, wo Daniel Baier vermisst wurde, wenig Zugriff auf das Spiel. Gefährlich wurde es stattdesse­n über die Außenspiel­er. Caiuby vergab eine Großchance zum Ausgleich (25.). Über die linke Seite fiel der Ausgleich: Eine scharfe Hereingabe von Philipp Max lenkte der Mainzer Kapitän Stefan Bell ins eigene Tor (40.). Schon da hatte es so ausgesehen, als ob Caiuby zuletzt am Ball gewesen war.

Wer geglaubt hatte, dass dieses Tor dem FCA Sicherheit geben würde, sah sich jedoch getäuscht. Baums Mannschaft präsentier­te sich in der Defensive ungewohnt löchrig. Dazu passte, dass selbst der sonst souveräne Jeffrey Gouweleeuw die erneute Führung der Gäste einleitete. Eine verunglück­te Klärung des Niederländ­ers landete bei Robin Quaison. Der schwedisch­e Stürmer zog aus 18 Metern ab und traf – 2:1 (45.). Bis zur Halbzeit hatten die sonst so ungefährli­chen Gäste 15 Schüsse auf das FCA-Tor gebracht.

Nach dem Wechsel beschränkt­en sich die Mainzer weitestgeh­end aufs Kontern. Der FCA bemühte sich, kam gegen die Defensive der Gäste aber kaum zu Gelegenhei­ten. Die erste richtig gute Chance nach dem Seitenwech­sel gab es in der 78. Minute zu sehen: Ein Kopfball von Michael Gregoritsc­h ging am Mainzer Tor vorbei. Die Beharrlich­keit des FC Augsburg sollte sich aber auszahlen: Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit macht Gregoritsc­h doch noch sein Tor – abermals war Max der Vorbereite­r. Der FCA war jetzt am Drücker.

Die Verlängeru­ng schien zu einem Privatduel­l zwischen Marco Richter und Mainz-Keeper Zentner zu werden: Vier Schüsse gab er auf das Tor ab, einer landete auf der Latte (94.). Die Schlusspoi­nte gehörte aber Caiuby, der sich für seinen Einsatz belohnte: Eine Flanke von Finnbogaso­n nickte er zum umjubelten Siegtreffe­r ein (105.). FC Augsburg Luthe – Gouweleeuw, Khedira, Hinteregge­r, Framberger, Moravek (77. – Götze), Max – Hahn (74. Finnbogaso­n), Koo (65. Richter), Caiuby (120. Danso) – Gregoritsc­h

FSV Mainz Zentner – Brosinski, Bell, Hack, Bussmann – Gbamin (106. Mateta) – Mwene, Maxim (87. Boetius) – Quaison (79. Kunde) – Ujah, Onisiwo (90. Öztunali) Tore 0:1 Mwene (20.), 1:1 Bell (40., Eigentor), 1:2 Quaison (45.), 2:2 Gregoritsc­h (87.), 3:2 Caiuby (105.) Zusch. 15 561

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Foto: Jan Huebner Welt, lass dich umarmen: Der Brasiliane­r Caiuby traf in der Verlängeru­ng zum Siegtreffe­r für den FC Augsburg. Der 30-Jährige war zuletzt vor allem außerhalb des Platzes aufgefalle­n.

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