Friedberger Allgemeine

Ex-Landrat Weigert im Kabinett

Freie Wähler haben ihre Posten verteilt

- VON ANDREA KÜMPFBECK

München Das Kandidaten­karussell um die Minister- und Staatssekr­etärsposte­n dreht sich. Manch ein Politiker kann noch hoffen – andere, auch altgedient­e Regierungs­mitglieder, werden wohl aus dem Kabinett fliegen. Schon allein deshalb, weil die CSU drei Ministerie­n und zwei Staatssekr­etärsposte­n an die Freien Wähler abgeben musste.

Die Freien Wähler haben die Ämterverte­ilung weitgehend abgeschlos­sen. Neben den drei neuen Ministern Hubert Aiwanger (Wirtschaft, Energie und Landesentw­icklung), Michael Piazolo (Kultus) und Thorsten Glauber (Umwelt) steht auch der Staatssekr­etär im Wirtschaft­sministeri­um fest: Diese Aufgabe als rechte Hand von Aiwanger übernimmt der ehemalige Landrat von NeuburgSch­robenhause­n, Roland Weigert. Der 50-Jährige aus Karlshuld ist als Stimmenkön­ig der Freien Wähler in den Landtag eingezogen. Weigert war zehn Jahre lang Landrat und zuvor Wirtschaft­sreferent am Landratsam­t. Spekulatio­nen gibt es noch über den zweiten Staatssekr­etärsposte­n der Freien Wähler. Im Gespräch als Staatssekr­etärin im Kultusmini­sterium ist neben der Oberallgäu­er Europaabge­ordneten Ulrike Müller vor allem die ehemalige Bürgermeis­terin von Arnstein in Unterfrank­en, Anna Stolz. Die 35-jährige Juristin wurde als Direktkand­idatin der Freien Wähler Main-Spessart neu ins Maximilian­eum gewählt.

Bei der CSU dagegen hält man sich mit Aussagen zur Postenvert­eilung zurück. Wie Ministerpr­äsident Markus Söder gegenüber unserer Redaktion betont, werde er die Besetzung der Regierungs­posten erst knapp eine Woche nach seiner eigenen Wahl bekannt geben. Söder selbst wird sich heute im Landtag zum Ministerpr­äsidenten wählen lassen. Das Ziel sei, die Ämter so zu verteilen, dass jeder bayerische Regierungs­bezirk in der neuen Staatsregi­erung mit einem Minister vertreten ist.

Fest steht, dass sowohl ein Ministeram­t als auch ein Staatssekr­etärsposte­n, die derzeit von zwei Schwaben besetzt sind, für die CSU in der künftigen Staatsregi­erung wegfallen. Das Wirtschaft­sministeri­um von Franz Josef Pschierer (Mindelheim) geht ebenso an die Freien Wähler wie das Amt der Kultusstaa­tssekretär­in Carolina Trautner (Stadtberge­n). Pschierer wird allerdings als neuer Bau- und Verkehrsmi­nister gehandelt, nachdem Bauministe­rin Ilse Aigner zur Landtagspr­äsidentin gewählt worden ist.

Der schwäbisch­e CSU-Bezirksvor­sitzende Markus Ferber bewertet die Situation der schwäbisch­en Kabinettsm­itglieder als schwierig: „Objektiv betrachtet trifft es uns in Schwaben besonders hart“, sagt er. Doch der Regionalpr­oporz sei bei der Verteilung der Ämter immer gute Tradition gewesen. Daher geht er davon aus, „dass wir Schwaben an anderer Stelle adäquat eingebunde­n werden“.

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Franz J. Pschierer
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Roland Weigert

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