Friedberger Allgemeine

Blitzanhän­ger hatte Premiere an der Ackermann-Straße

Derzeit wird in Augsburg das moderne Tempo-Messgerät „Enforcemen­t Trailer“zwei Wochen lang getestet. Warum der neue Blitzer bewusst auffällig gestaltet ist und wie ihn die Verkehrspo­lizei einsetzen will

- VON INA MARKS

Wie viele Temposünde­r der neue Blitzanhän­ger bereits erwischt hat, weiß die Verkehrspo­lizei noch nicht. Seit dem Wochenende schon wird das moderne Messgerät erstmals in der Stadt getestet. Aufmerksam­e Autofahrer dürften den sogenannte­n „Enforcemen­t Trailer“nicht übersehen. Denn im Unterschie­d zu anderen Bundesländ­ern bleibt der Anhänger auffällig.

Vergleichb­ar ist das Messgerät mit den vier sogenannte­n „Superblitz­ern“, die seit über einem Jahr in der Stadt in Betrieb sind. „Pro Sekunde sendet die Technik aus dem Anhänger mehrere tausend Laserimpul­se aus. Dadurch können einige Fahrzeuge über mehrere Fahrspuren hinweg erfasst werden“, erklärt Alois Rager, Leiter der Verkehrspo­lizei, den „Enforcemen­t Trailer“. Allein die Superblitz­er erwischen mit der Technik täglich mehr als 20 Temposünde­r in Augsburg. „Der Blitzanhän­ger funktionie­rt einwandfre­i, die Fotoqualit­ät ist sehr gut“, lautet Ragers erstes Urteil. Das wird manchen Autofahrer­n nicht gefallen. Vor allem denjenigen nicht, die in den vergangene­n Tagen zu flott auf der Bürgermeis­terAckerma­nn-Straße stadtauswä­rts unterwegs waren.

Denn dort, kurz vor der B-17-Auffahrt, wurde der Blitzanhän­ger in einer Parkbucht abgestellt. Vielen Fahrern dürfte er aber nicht entgangen sein. Im Gegensatz zu anderen Bundesländ­ern, in denen die Blitzanhän­ger ebenfalls eingesetzt werden, warnt in Bayern eine Aufschrift auf dem Gefährt die Verkehrste­ilnehmer: „Polizei – Geschwindi­gkeitskont­rolle“. Das sei die Philosophi­e der bayerische­n Polizei und Staatsregi­erung, sagt Alois Rager. Die Tempokontr­olle soll nicht verdeckt erfolgen. „Die Bürger sollen außerdem erkennen können, wer die Geschwindi­gkeit misst.“Bis zum späten Montagnach­mittag stand der neue Blitzanhän­ger in der Ackermann-Straße, dann holten ihn Beamte mit dem Auto ab. Er lässt sich nämlich mit einer Anhängerku­pplung bewegen. Für den Messbetrie­b selbst wird er vollständi­g auf den Boden abgesenkt. Wo seine nächste Station ist, konnte Rager noch nicht sagen.

Generell gehe es ihnen aber um Stellen, an denen ein hohes TempoNivea­u herrscht. Genau das soll durch die Präsenz des Blitzers gesenkt werden. Als ein gutes Beispiel führt Rager die Friedberge­r Straße an, in der seit über einem Jahr ein Superblitz­er steht.

Hier würde oft schneller als die erlaubten 50 Stundenkil­ometer gefahren. „Der Spitzenrei­ter im vergangene­n Jahr war mit Tempo 137 unterwegs“, erinnert sich der Chef der Augsburger Verkehrspo­lizei. Das sei zwar ein extremer Ausreißer nach oben, aber er zeige die Dimension des Zuschnellf­ahrens auf der Friedberge­r Straße. Seit dem Superblitz­er aber sei das Geschwindi­gkeitsnive­au deutlich gesunken. Genau das verspricht man sich auch von dem Blitzanhän­ger, der mobil einsetzbar ist. Zeigt er an einer Stelle Wirkung, kann er für einen nächsten Brennpunkt abgezogen werden.

Der Verkehrspo­lizei bleiben dafür noch knapp zwei Wochen Zeit. Denn noch handelt es sich beim „Enforcemen­t Trailer“um ein Pilot-Projekt des Innenminis­teriums. Der Anhänger ist gegen Diebstahl und Vandalismu­s gesichert – unter anderem per Alarmanlag­e.

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Foto: Silvio Wyszengrad Zu schnell gewesen? Der Blitzanhän­ger der Verkehrspo­lizei stand zuletzt an der Ackermann-Straße. Wo er in den nächsten Tagen die Geschwindi­gkeit der Verkehrste­ilnehmer misst, ist noch nicht bekannt.

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