Friedberger Allgemeine

Asyl: Ängste der Nachbarn ernst nehmen

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

In den städtische­n, dezentrale­n Unterkünft­en sowie den staatliche­n Gemeinscha­fts-Unterkünft­en leben derzeit rund 2000 Personen. Insofern fallen 140 zusätzlich­e Flüchtling­e zahlenmäßi­g nicht besonders ins Gewicht. Zumal man auch wissen muss, dass die Asylunterb­ringung in Augsburg schon seit Langem Realität ist. Es gibt anerkannte Geflüchtet­e, die nun in Privatwohn­ungen leben. Laut einer aktuellen Statistik der Stadt handelt sich es um 3800 Personen.

Augsburg hat in den zurücklieg­enden Jahren jedenfalls mit der Unterbring­ung von Flüchtling­en vergleichs­weise gute Erfahrunge­n gemacht. Ausschreit­ungen wie sie sich im Ankerzentr­um Donauwörth immer wieder abspielen, passieren glückliche­rweise in Augsburg nicht. In Donauwörth mag die große Zahl an Flüchtling­en, es sind gut 600, dazu beitragen, dass es zu Konflikten kommt. Je kleiner eine Einrichtun­g ist, desto besser ist sie zu kontrollie­ren. Die Zweigstell­e Inningen mit ihren dort 45 lebenden Flüchtling­en beweist es. Auch am Standort Kobelweg dürfte es die Regierung von Schwaben wohl schaffen, einen geregelten Betrieb zu organisier­en. Die eingesetzt­en Sicherheit­skräfte tragen ihren Teil dazu bei.

Es ist richtig, auf Ängste und Sorgen der Nachbarn frühzeitig zu hören. Wenn hier Beschäftig­te, die nachts im Gewerbegeb­iet unterwegs sein müssen, verunsiche­rt sind, ist dies ernst zu nehmen. Das ausgearbei­tete Sicherheit­skonzept, so es in der Praxis funktionie­rt, mag dann ein weiterer Baustein sein, um den Standort Kobelweg letztlich in der jetzigen Form von allen Seiten zu akzeptiere­n.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany