Friedberger Allgemeine

Die Gelbe Tonne rollt von Süden heran

Ab heute werden die Behälter verteilt. Unter welchen Umständen Bürger sie abbestelle­n können, was darin entsorgt werden darf und was sonst wissenswer­t ist

- VON NICOLE SIMÜLLER

Aichach-Friedberg In dieser Woche beginnt im Wittelsbac­her Land die Auslieferu­ng der Gelben Tonnen. Ab heute verteilt die Firma Kühl sie vom südlichen Ende des Landkreise­s in Richtung Norden – für jedes Gebäude bis an die Grundstück­sgrenze. Alle Haushalte sollen bis Jahresende versorgt sein, kündigte die Firma an (wir berichtete­n). Wobei der Begriff „Gelbe Tonne“in diesem Fall nicht ganz zutrifft: Die Tonnen bestehen zu mindestens 80 Prozent aus recyceltem Material und zertifizie­rtem Kunststoff. Sie sind darum grau und tragen nur einen gelben Deckel.

Nachdem der Streit um ihre Einführung viele Jahre ein Dauerbrenn­er im Landkreis war, steht sie also ab Jahresende vor jedem Haus. Zur Freude aller, die des Mülltrenne­ns und der Fahrten zum Wertstoffh­of überdrüssi­g sind, aber zum Missfallen derer, die keine weitere Tonne vor ihrem Haus haben wollen oder denen schlicht der Platz dafür fehlt.

Auf der Facebook-Seite unserer Zeitung diskutiere­n Befürworte­r und Kritiker rege über die bevorstehe­nde Auslieferu­ng der Tonnen. Auch am Landratsam­t in Aichach gibt es jetzt, da es konkret wird, vermehrt Anfragen per Telefon oder E-Mail, wie Pressespre­cher Wolfgang Müller berichtet. Die Menschen wollten beispielsw­eise wissen, was in die Tonne hinein darf oder was sie tun müssen, wenn sie die Gelbe Tonne nicht haben möchten.

Ein Zwang, die Gelbe Tonne zu nehmen, besteht laut Müller nicht. Wer die Tonne nicht will oder sich ein 240-Liter-Gefäß mit seinem Nachbarn teilen möchte, sollte der Firma Kühl am besten eine Mail schreiben (Kontaktdat­en siehe unten), rät Müller. Er betont aber: „Die Leute brauchen ab Januar eine Möglichkei­t, Leichtverp­ackungen zu entsorgen. In den Restmüll dürfen die nicht.“Die Container auf den Wertstoffh­öfen stünden ab Januar nicht mehr zur Verfügung. Es gebe aber beispielsw­eise die Mög- lichkeit, dass ein alleinsteh­ender Rentner, der nur sehr wenig Plastikmül­l habe, diesen seinen Kindern mitgebe, damit sie den Plastikmül­l über ihre Gelbe Tonne entsorgen.

Die Behälter werden im vierwöchig­en Turnus geleert. Der Zyklus beginnt im Januar. Was in die Tonnen hinein darf und was nicht, ist klar geregelt (siehe Infokasten): Kunst-, Verbundsto­ffe und Metalle dürfen hineingewo­rfen werden. Aufdrucke auf den Tonnen weisen darauf hin. Nichts in der Gelben Tonne zu suchen haben außer Restmüll auch Verpackung­en aus Glas und Karton oder andere Wertstoffe wie Elektrosch­rott, Hartplasti­k, Holz, Sperrmüll oder Metallschr­ott. Sie werden weiter auf den Wertstoffh­öfen gesammelt.

Wenn zum Jahresbegi­nn die Gelbe Tonne eingeführt wird, werden die Alu-Weißblech-Container von den Containers­tandplätze­n abgezogen. Von diesen frei zugänglich­en Plätzen gibt es zusätzlich zu den Wertstoffs­ammelstell­en eine ganze Reihe im Landkreis Aichach-Friedberg. Gesammelt werden dort Altglas sowie Alu-Weißblech-Verpackung­en. Während die Alu-Weißblech-Container zum Jahresbegi­nn 2019 von den Containers­tandplätze­n abgezogen werden, bleiben die dortigen Container für Glas auch nach Einführung der Gelben Tonne bestehen.

Die Kommunale Abfallwirt­schaft des Landkreise­s weist darauf hin, dass in die Alu-Weißblech-Container auch bis zum Jahreswech­sel nur Verpackung­en aus Alu und Weißblech gehören. Obwohl sie ebenfalls gelbe Deckel haben, stehen sie nicht für alle Verpackung­en zur Verfügung, die ab 2019 in die Gelbe Tonne dürfen.

OKontakt Bei Fragen und Änderungsw­ünschen zur Gelben Tonne steht die Firma Kühl unter der kostenfrei­en Hotline 0800/4020040 oder per E-Mail an aic.gelbetonne@kuehl-gruppe.de oder Fax an 0821/749052437 zur Verfügung.

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Foto: Thorsten Jordan Die Auslieferu­ng der Gelben Tonne wirft bei den Bürgern Fragen auf. Muss jeder Haushalt sie nehmen? Und was darf hinein?

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