Die Gelbe Tonne rollt von Süden heran
Ab heute werden die Behälter verteilt. Unter welchen Umständen Bürger sie abbestellen können, was darin entsorgt werden darf und was sonst wissenswert ist
Aichach-Friedberg In dieser Woche beginnt im Wittelsbacher Land die Auslieferung der Gelben Tonnen. Ab heute verteilt die Firma Kühl sie vom südlichen Ende des Landkreises in Richtung Norden – für jedes Gebäude bis an die Grundstücksgrenze. Alle Haushalte sollen bis Jahresende versorgt sein, kündigte die Firma an (wir berichteten). Wobei der Begriff „Gelbe Tonne“in diesem Fall nicht ganz zutrifft: Die Tonnen bestehen zu mindestens 80 Prozent aus recyceltem Material und zertifiziertem Kunststoff. Sie sind darum grau und tragen nur einen gelben Deckel.
Nachdem der Streit um ihre Einführung viele Jahre ein Dauerbrenner im Landkreis war, steht sie also ab Jahresende vor jedem Haus. Zur Freude aller, die des Mülltrennens und der Fahrten zum Wertstoffhof überdrüssig sind, aber zum Missfallen derer, die keine weitere Tonne vor ihrem Haus haben wollen oder denen schlicht der Platz dafür fehlt.
Auf der Facebook-Seite unserer Zeitung diskutieren Befürworter und Kritiker rege über die bevorstehende Auslieferung der Tonnen. Auch am Landratsamt in Aichach gibt es jetzt, da es konkret wird, vermehrt Anfragen per Telefon oder E-Mail, wie Pressesprecher Wolfgang Müller berichtet. Die Menschen wollten beispielsweise wissen, was in die Tonne hinein darf oder was sie tun müssen, wenn sie die Gelbe Tonne nicht haben möchten.
Ein Zwang, die Gelbe Tonne zu nehmen, besteht laut Müller nicht. Wer die Tonne nicht will oder sich ein 240-Liter-Gefäß mit seinem Nachbarn teilen möchte, sollte der Firma Kühl am besten eine Mail schreiben (Kontaktdaten siehe unten), rät Müller. Er betont aber: „Die Leute brauchen ab Januar eine Möglichkeit, Leichtverpackungen zu entsorgen. In den Restmüll dürfen die nicht.“Die Container auf den Wertstoffhöfen stünden ab Januar nicht mehr zur Verfügung. Es gebe aber beispielsweise die Mög- lichkeit, dass ein alleinstehender Rentner, der nur sehr wenig Plastikmüll habe, diesen seinen Kindern mitgebe, damit sie den Plastikmüll über ihre Gelbe Tonne entsorgen.
Die Behälter werden im vierwöchigen Turnus geleert. Der Zyklus beginnt im Januar. Was in die Tonnen hinein darf und was nicht, ist klar geregelt (siehe Infokasten): Kunst-, Verbundstoffe und Metalle dürfen hineingeworfen werden. Aufdrucke auf den Tonnen weisen darauf hin. Nichts in der Gelben Tonne zu suchen haben außer Restmüll auch Verpackungen aus Glas und Karton oder andere Wertstoffe wie Elektroschrott, Hartplastik, Holz, Sperrmüll oder Metallschrott. Sie werden weiter auf den Wertstoffhöfen gesammelt.
Wenn zum Jahresbeginn die Gelbe Tonne eingeführt wird, werden die Alu-Weißblech-Container von den Containerstandplätzen abgezogen. Von diesen frei zugänglichen Plätzen gibt es zusätzlich zu den Wertstoffsammelstellen eine ganze Reihe im Landkreis Aichach-Friedberg. Gesammelt werden dort Altglas sowie Alu-Weißblech-Verpackungen. Während die Alu-Weißblech-Container zum Jahresbeginn 2019 von den Containerstandplätzen abgezogen werden, bleiben die dortigen Container für Glas auch nach Einführung der Gelben Tonne bestehen.
Die Kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises weist darauf hin, dass in die Alu-Weißblech-Container auch bis zum Jahreswechsel nur Verpackungen aus Alu und Weißblech gehören. Obwohl sie ebenfalls gelbe Deckel haben, stehen sie nicht für alle Verpackungen zur Verfügung, die ab 2019 in die Gelbe Tonne dürfen.
OKontakt Bei Fragen und Änderungswünschen zur Gelben Tonne steht die Firma Kühl unter der kostenfreien Hotline 0800/4020040 oder per E-Mail an aic.gelbetonne@kuehl-gruppe.de oder Fax an 0821/749052437 zur Verfügung.