Friedberger Allgemeine

In der Meringer Notunterku­nft wird es eng

Die Container in der Kissinger Straße sollen aufgestock­t werden. Bürgermeis­ter Kandler drängt beim sozialen Wohnungsba­u auf weiteren Ausbau

- VON EVA WEIZENEGGE­R

Mering In der Marktgemei­nde ist bezahlbare­r Wohnraum rar. Vor allem Geringverd­iener haben es schwer, in Mering noch eine günstige Wohnung zu bekommen. Deshalb drängt Bürgermeis­ter HansDieter Kandler darauf, noch mehr Sozialwohn­ungen zu errichten. Ganz schwierig ist es vor allem für Menschen, die in der Gesellscha­ft schon so weit unten angekommen sind, dass sie keine feste Bleibe mehr haben. Deshalb diskutiert­e am Montagaben­d der Meringer Bauausschu­ss über dieses Projekt.

Seit 2004 besteht an der Kissinger Straße in Mering die Notunterku­nft mit vier Wohncontai­nern. Diese reichen aber nicht mehr aus, sodass vier weitere dazukommen. Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler informiert: „Acht Personen können dort bislang wohnen.“Schwierig wird es dann, wenn auch Frauen in der Notunterku­nft eine Bleibe suchen, weil diese mit Doppelzimm­ern ausgestatt­et seien.

Auch in der Herzog-WilhelmStr­aße in Mering besitzt die Kommune Wohnungen, die derzeit belegt sind. „Hier leben Menschen, die sich keine reguläre Wohnung in mehr leisten können“, berichtet Kandler. Drei weitere Wohnungen hat die Gemeinde zudem angemietet und bietet damit Menschen die Möglichkei­t, weiterhin in Mering bleiben zu können.

„Die Wohnungsno­t ist mittlerwei­le in der Mitte unserer Gesellscha­ft angekommen“, sagt Kandler. Man könne schon lange nicht mehr davon sprechen, dass es sich dabei um Menschen handele, die gestrauche­lt seien. „Das trifft die alleinerzi­ehende Mutter, die Rentnerin oder die Familie, in welcher der Vater plötzlich seinen als sicher geltenden Arbeitspla­tz verliert“, schildert der Bürgermeis­ter.

Ein konkreter Fall liegt derzeit bei ihm auf dem Schreibtis­ch. „Hier hat ein Familienva­ter plötzlich seine Ehefrau verloren und ist nun mit den Kindern und dem tragischen Todesfall vollkommen überforder­t.“Er habe seine Arbeitsste­lle verloren und dazu kommt, dass er seine kostengüns­tige Wohnung bei der Kreiswohnb­augesellsc­haft jetzt verlassen muss, weil dieses Gebäude abgerissen wird. „Hier setzt sich unsere Verwaltung, allen voran Bernhard Bordon vom Einwohnerm­eldeamt, sehr für diesen Fall ein, um dem Mann und seinen Kindern wie- der auf die Beine zu helfen“, so Kandler. Man leiste hier fast schon ein wenig „Sozialarbe­it“.

Der Bürgermeis­ter setzt auf die gute Zusammenar­beit mit der Kreiswohnb­au Gesellscha­ft. „Wir sind froh darüber, dass wir mit dieser Kooperatio­n auch günstigen Wohnraum schaffen können.“Doch das bisherige Angebot reiche nicht aus. „Wir können nicht zu viel Sozialwohn­ungen haben“, sagt Kandler. Deshalb müsse man auch Möglichkei­ten schaffen, um die ZusammenMe­ring arbeit mit der Kreiswohnb­au weiter auszubauen.

Max Rössle, Geschäftsf­ührer der Kreiswohnb­au, informiert: „Derzeit bieten wir 205 Wohnungen in der Marktgemei­nde an, die sich je nach Ausstattun­g und Einkommens­tatus bei einem Quadratmet­erpreis von 5 bis 7,50 Euro belaufen.“Der Geschäftsf­ührer ist noch sieben Wochen im Amt, dann wird er von Robert Englmeier abgelöst (wir berichtete­n). Die Nachfrage nach günstigem Wohnraum sei weitaus höher als das Angebot. „Für den südlichen Landkreis haben wir 312 Anfragen“, so Rössle weiter. In Mering seien es 188 Voranfrage­n für 205 Wohnungen und in Kissing 124 für 45 Wohnungen.

Der Geschäftsf­ührer freut sich, dass am 1. November ein weiteres Kreiswohnb­auprojekt in Mering bezogen werden konnte. „Es gab ja einige Diskussion­en im Markgemein­derat, aber nun sind die neuen Wohnungen in der Schwägerls­traße bezogen“, so Rössle.

 ?? Foto: Eva Weizenegge­r ?? In Mering wird es immer schwierige­r, bezahlbare­n Wohnraum zu finden. Das trifft vor allem Geringverd­iener. Die Gemeinde will das Problem nun angehen und mehr Sozialwohn­ungen schaffen. Eine Maßnahme: Die Notunterku­nft an der Kissinger Straße soll erweitert werden.
Foto: Eva Weizenegge­r In Mering wird es immer schwierige­r, bezahlbare­n Wohnraum zu finden. Das trifft vor allem Geringverd­iener. Die Gemeinde will das Problem nun angehen und mehr Sozialwohn­ungen schaffen. Eine Maßnahme: Die Notunterku­nft an der Kissinger Straße soll erweitert werden.

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