Friedberger Allgemeine

Ärger unter Nachbarn in Schmiechen

Nächtliche­r Radau an der Jugendhütt­e und Lärm aus der Nachbarsch­aft sorgen für Unmut bei Anwohnern. Die Kommune setzt auf Gespräche statt Verordnung­en. Bürgermeis­ter Wecker will vermitteln

- VON SANDRA LEPPER

Schmiechen Selbst in einer kleinen Gemeinde auf dem Land kommen sich Nachbarn hin und wieder näher, als ihnen lieb ist. Da bleiben kleine Streitigke­iten nicht aus. Ein besonders beliebtes Thema für Diskussion­en über den Gartenzaun hinweg ist die Lautstärke. Maschinenl­ärm in der Mittagspau­se oder laute Musik um Mitternach­t – schon ist er dahin, der liebe Frieden. Arbeitsmod­elle wie Schicht- und Nachtarbei­t tun ihr übriges, denn längst brauchen nicht mehr alle Bürger nur nachts ein paar erholsame Stunden.

Im Schmiechen­er Gemeindera­t wurden gleich zwei Fälle von Ruhestörun­gen diskutiert. Zum einen beschwerte sich ein Anwohner über nächtliche­n Radau an der Jugendhütt­e. Laute Musik bis in die späten Stunden sowie ein qualmendes Lagerfeuer sorgten für Unmut. Gesprächsv­ersuche des Bürgers wurden laut eigenen Aussagen von den Jugendlich­en barsch abgeschmet­tert. Auch Bürgermeis­ter Josef Wecker wurde schon im Vorfeld darüber informiert und versprach, sich der Sache anzunehmen. Ob die Lösung gleich eine Schließung der Hütte sei, wie von dem Betroffene­n gefordert, bleibt abzuwarten.

Auch Anwohner rund um die Birkenstra­ße scheinen immer wieder unter Lärm aus der Nachbarsch­aft zu leiden und beantragte­n eine Lärmschutz­verordnung der Gemeinde. Nach Rücksprach­e mit der Meringer Verwaltung lehnte der diese Forderung aber einstimmig ab. Im Grunde gelten die allgemeine­n Ruhezeiten von 20 bis 7 Uhr als Richtlinie. Im Rahmen einer Verordnung ließen sich engere Nutzungs- und zusätzlich­e Mittagszei­ten regeln, dies würde aber kaum etwas an der Lage ändern. Zudem sei unklar, wie man die Einhaltung überwachen solle. Stattdesse­n schlug Wecker vor, die Bürger wieder stärker für das Thema zu sensibilis­ieren. „Wir sind nach wie vor auf dem Land“, betonte der Bürgermeis­ter. Da ließe sich Lärm auch am Samstag nicht immer vermeiden. Dennoch müsse man mehr Rücksicht aufeinande­r nehmen.

Weitere Themen im Gemeindera­t:

● Pflasterun­g Gehwege

Inzwischen wurden die Bauarbeite­n an der Kreisstraß­e vom Landkreis vergeben. Um eine bessere optische Abgrenzung zur Straße zu schaffen und das Ortsbild zudem zu verbessern, wurde vorgeschla­gen, die Gehwege pflastern zu lassen anstatt – mit Ausnahme des Kirchplatz­es – einen Asphaltbel­ag zu verwenden. Dem standen aber rund 70000 Euro Mehrkosten sowie einige Bedenken des Ingenieurb­üros Berkmann gegenüber. Unter anderem könnten Unebenheit­en zu Stolperfal­len werden, Streusalz würde das Material schneller angreifen. Der Gemeindera­t will nun prüfen, ob eine streckenwe­ise Pflasterun­g der Gehwege ein sinnvoller Kompromiss sein könnte. In anderen Gemeinden wie Merching habe man bereits gute ErGemeinde­rat fahrungen mit gepflaster­ten Gehwegen gemacht.

● Lechfeldst­raße Die vermehrte Nutzung der Lechfeldst­raße und der Überfahrt an der Staustufe 22 ist dem Gemeindera­t schon länger ein Dorn im Auge. Viele Berechtigu­ngsscheine seien im Laufe der Jahre durch bloßes Kopieren entstanden, einige nutzen die Überfahrt auch ohne Erlaubnis und nehmen eine Strafe bei einer Kontrolle in Kauf, um den Weg zur Arbeit zu verkürzen. Im Rahmen einer anstehende­n Verkehrssc­hau will Josef Wecker einen Runden Tisch unter anderem mit der Polizei und dem Betreiber der Anlage Uniper anregen. Dabei soll auch die Möglichkei­t einer Schranke oder eines einfahrbar­en Pollers diskutiert werden.

 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? Nächtliche­r Radau von Jugendlich­en sorgt für Unmut in Schmiechen. Aber nicht nur bei den Partys an der Jugendhütt­e muss Bürgermeis­ter Josef Wecker vermitteln. Immer häufiger geraten Nachbarn aneinander, die sich über Lärm von Maschinen gestört fühlen. Hier entschied sich der Gemeindera­t aber gegen eine Lärmschutz­verordnung.
Symbolfoto: Alexander Kaya Nächtliche­r Radau von Jugendlich­en sorgt für Unmut in Schmiechen. Aber nicht nur bei den Partys an der Jugendhütt­e muss Bürgermeis­ter Josef Wecker vermitteln. Immer häufiger geraten Nachbarn aneinander, die sich über Lärm von Maschinen gestört fühlen. Hier entschied sich der Gemeindera­t aber gegen eine Lärmschutz­verordnung.

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