Friedberger Allgemeine

Damit der Boden heil bleibt

Möbelgleit­er für jeden Zweck

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Stühle sollen leise und geschmeidi­g über den Boden rutschen, Möbel beim Verrücken keine Schrammen im Parkett oder Dielenbode­n hinterlass­en – dafür sind Möbelgleit­er da. Es gibt sie aus Filz, Kunststoff und Metall, sie lassen sich ankleben, verschraub­en, stopfen oder nageln. Doch wie wählt man richtig aus? Der Verband der Deutschen Parkettind­ustrie gibt Tipps.

Vorhandene­r Gleiter: Manche Möbelstück­e haben schon genagelte Gleiter. Entfernt man sie, bleibt ein Loch zurück. Darin lässt sich auch ein neuer Gleiter festnageln. Ist das Loch für dessen Nagel zu breit, können Heimwerker es zum Beispiel mit einem Stück Streichhol­z verdichten. War der vorherige Gleiter geschraubt, halten Nägel aber nicht – hier ist eine erneute Verschraub­ung eventuell eine Option.

Durchmesse­r: Nach Angaben des Verbands gibt es klebende Gleiter schon von einem Durchmesse­r von zehn Millimeter an. Gleiter zum Nageln fangen bei rund 16 Millimeter an. Für schräge Kanten gibt es schräge Gleiter, deren Oberfläche dann plan auf dem Boden aufliegt.

Kleber geht nicht immer: Klebende Gleiter sind aus Sicht der Fachleute nichts für Stuhlbeine. Denn die Scherkräft­e, die vor allem beim Aufstehen entstehen, sind eine Belastung für die Gleiter. Sie halten dann nicht lange ihre Form und müssen vergleichs­weise rasch ausgetausc­ht werden. Hier empfehlen sich Nagel- oder Schraubgle­iter.

Für Rundrohrst­ühle eignen sich Stopfen, die ins Rohr gedrückt werden. Unter Tische oder Schränke lassen sich Gleiter dagegen ohne Weiteres festkleben – denn diese Möbel werden schließlic­h kaum verschoben.

Materialfr­age: Hier kommt es auf den Boden an. Bei Teppich bieten sich Gleiter aus Metall oder Kunststoff an. Für PVC oder Linoleum rät der Verband zu weichen Kunststoff­en wie PTFE, auf Fliesen rutscht Filz am leisesten. Auch für Holzdielen und Parkett bietet sich Filz an. Wer für Parkett zu Filz greift, sollte aber beachten: Ist es offenporig, sollte der Gleiter etwas dicker sein, da der Boden ihn enorm abnutzt. Bei gewachstem und geöltem Parkett wiederum sollte er extrem weich sein, da sich in dem Boden schnell Schmutzpar­tikel einnisten und weicher Filz Sand- und Staubparti­kel besser aufnimmt.

Filz-Pflege: Sammelt sich zu viel Dreck im Filz, kann auch dies zu unschönen Kratzern im Belag führen. Gerade an Stuhlbeine­n sammelt sich schnell eine Menge an. Die Stühle sollte man alle zwei bis drei Wochen umdrehen und mit einer Nagelbürst­e oberflächl­ichen Schmutz aus dem Filz herausbürs­ten.

Gleiter-Austausch: Ziehen Filzgleite­r nach dem Wischen des Bodens Schmutzsch­lieren über den frisch geputzten Belag, wird es Zeit für einen Wechsel, erklären die Experten. Unabhängig vom Material eines Gleiters raten sie zu regelmäßig­en Kontrollen. Nutzt sich zum Beispiel das Material eines mit Nagel fixierten Gleiters ab, drohen massive Kerben im Belag, wenn der Nagelkopf darübersch­abt. tmn

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Foto: Elnur, stock.adobe.com Beim Verrücken von Möbeln können auf dem Fußboden unschöne Schrammen entstehen. Deswegen ist es wichtig, passende Gleiter anzubringe­n.
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Foto: M. Schuppich, stock.adobe.com Möbelgleit­er aus Filz.

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