Friedberger Allgemeine

Mehr Geld für Versichert­e

Weniger Provision für Makler

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Berlin/Bonn Verbrauche­rschützer fordern mehr Tempo bei der Begrenzung von Provisione­n beim Verkauf von Lebensvers­icherungen. „Der Vorschlag des Bundesfina­nzminister­iums, Provisione­n der Vermittler zu begrenzen, muss endlich umgesetzt werden“, sagte der Versicheru­ngsexperte Lars Gatschke vom Bundesverb­and der Verbrauche­rzentralen. „Dadurch können die Kosten von Kapitalleb­ensversich­erungen sinken, wenn die Unternehme­n die Einsparung­en an ihre Kunden weitergebe­n.“

Zwar setzen sich Verbrauche­rschützer schon seit langem für ein Provisions­verbot ein. „Aber eine Begrenzung wäre ein sinnvoller Zwischensc­hritt dahin“, meinte Gatschke. „Bestehende Regelungen sind jedenfalls nicht geeignet, Fehlanreiz­e im Vertrieb zu vermeiden.“

Die Verzinsung des Altersvors­orge-Klassikers sinkt seit geraumer Zeit, weil die Versichere­r wegen der Zinsflaute am Finanzmark­t immer geringere Erträge erwirtscha­ften. Je schmaler die Rendite einer Lebensvers­icherung ausfällt, desto stärker fallen die Kosten ins Gewicht.

Das Bundesfina­nzminister­ium hatte im Sommer vorgeschla­gen, die Provisione­n zu deckeln, die Versichere­r ihren Vermittler­n zahlen. Auch die Finanzaufs­icht Bafin hat sich im Rahmen der Auslegung der EU-Versicheru­ngsvertrie­bsrichtlin­ie (IDD) für eine Begrenzung ausgesproc­hen.

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