Im Detail gibt es noch viel zu tun
Welch schwieriges Thema die Integration schon immer war, zeigt die Weihnachtsgeschichte von der Herbergssuche von Maria und Josef. Aber die Eingliederung – von wem auch immer – ist nicht das eigentliche Problem, sondern die tief in unserem Unterbewusstsein verwurzelte Angst vor allem, was fremd ist. Das Friedberger Weltcafé bot eine Gelegenheit, solche Ängste durch Begegnung und Gespräch abzubauen. Denn was man kennt, ist nicht mehr so furchterregend. Integration kann aber nicht immer nur eine Bringschule für die Flüchtlinge bedeuten, nämlich dass sie unsere Sitten, Sprache und Mülltrennung lernen. Die entscheidende Frage lautet: Was können wir für die Eingliederung Hilfe suchender Menschen tun? Dass im Landkreis in den vergangenen Jahren viel unternommen wurde, listet auf 60 Seiten der Integrationsbericht auf. Das Weltcafé machte deutlich, wo im Detail Verbesserungen möglich sind.
Allerdings birgt die Ideensammlung die Gefahr, dass bei den Flüchtlingen falsche Hoffnungen geweckt werden. Es dürfte für viele schwer verständlich sein, dass eine Stadt wie Friedberg zwar ein Schloss für mehr als 20 Millionen sanieren, aber weder Arbeitsplätze noch Wohnungen aus dem Hut zaubern kann. Und auch ein öffentlicher Gebetsruf auf dem Wunschzettel wird im Wittelsbacher Land nur ein frommer Wunsch bleiben.
Was künftig für die Integration in finanzieller und personeller Hinsicht noch alles machbar ist, müssen im kommenden Jahr die Beiratsmitglieder entscheiden. Spannend, welche Vorschläge aus den Workshops konkret realisiert werden.