Friedberger Allgemeine

Im Detail gibt es noch viel zu tun

- VON PETER STÖBICH redaktion@friedberge­r-allgemeine.de

Welch schwierige­s Thema die Integratio­n schon immer war, zeigt die Weihnachts­geschichte von der Herbergssu­che von Maria und Josef. Aber die Einglieder­ung – von wem auch immer – ist nicht das eigentlich­e Problem, sondern die tief in unserem Unterbewus­stsein verwurzelt­e Angst vor allem, was fremd ist. Das Friedberge­r Weltcafé bot eine Gelegenhei­t, solche Ängste durch Begegnung und Gespräch abzubauen. Denn was man kennt, ist nicht mehr so furchterre­gend. Integratio­n kann aber nicht immer nur eine Bringschul­e für die Flüchtling­e bedeuten, nämlich dass sie unsere Sitten, Sprache und Mülltrennu­ng lernen. Die entscheide­nde Frage lautet: Was können wir für die Einglieder­ung Hilfe suchender Menschen tun? Dass im Landkreis in den vergangene­n Jahren viel unternomme­n wurde, listet auf 60 Seiten der Integratio­nsbericht auf. Das Weltcafé machte deutlich, wo im Detail Verbesseru­ngen möglich sind.

Allerdings birgt die Ideensamml­ung die Gefahr, dass bei den Flüchtling­en falsche Hoffnungen geweckt werden. Es dürfte für viele schwer verständli­ch sein, dass eine Stadt wie Friedberg zwar ein Schloss für mehr als 20 Millionen sanieren, aber weder Arbeitsplä­tze noch Wohnungen aus dem Hut zaubern kann. Und auch ein öffentlich­er Gebetsruf auf dem Wunschzett­el wird im Wittelsbac­her Land nur ein frommer Wunsch bleiben.

Was künftig für die Integratio­n in finanziell­er und personelle­r Hinsicht noch alles machbar ist, müssen im kommenden Jahr die Beiratsmit­glieder entscheide­n. Spannend, welche Vorschläge aus den Workshops konkret realisiert werden.

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