Friedberger Allgemeine

Mit Ben in den Untergrund

- Capito@augsburger-allgemeine.de

Ben Tax kennt sich in der Unterwelt sehr genau aus. Jahrelang ist er durch die schummrig beleuchtet­en Abwasserka­näle der Großstadt München gelaufen. Der Gestank des schmutzige­n Abwassers machte ihm nichts aus. Das klingt nach einer spannenden Banditenge­schichte, oder? Vielleicht, doch Ben Tax wollte sich dort unten weder verstecken noch Banditen jagen. Er arbeitete als Kanalarbei­ter. Und was genau war seine Aufgabe? Er musste unter anderem die Kanäle reinigen und reparieren sowie Verstopfun­gen lösen. Das ist wichtig, damit das Abwasser frei fließen kann: von der Toilette bis zu den Kläranlage­n, wo es wieder aufbereite­t wird. Ekelig fand Ben Tax seinen Beruf nie. Im Gegenteil, er hat seinen Job geliebt. Auch wenn im Abwasser alles schwimmt, was andere Leute in ihrem Klo heruntersp­ülen. Mittlerwei­le arbeitet der 65-Jährige nicht mehr als Kanalarbei­ter – er ist im Ruhestand. Doch das Abwassersy­stem findet er immer noch super. Regelmäßig führt er deshalb Besucher durch die dunklen Tunnel. Termiten sind winzige Insekten. Ein bisschen ähneln sie Ameisen. Sie leben ebenfalls in Kolonien zusammen. In riesiger Zahl bauen manche Arten unterirdis­che Nester. Andere bilden große Erdhügel. Im Land Brasilien haben Forscher gerade eine riesige Fläche mit rund 200 Millionen Termitenhü­geln untersucht. Manche Hügel sind größer als ein erwachsene­r Mann. Außerdem sind einige Bauten an die 4000 Jahre alt! Die Termiten erschaffen diese Bauten, wenn sie ihre unterirdis­chen Tunnel graben. Die überschüss­ige Erde landet dann auf den Hügeln. Die Menge an Erde, die die kleinen Tierchen bewegt haben, kann man sich kaum vorstellen. Ein Forscher sagte dazu: „Es handelt sich um eines der größten Bauwerke, das jemals von einer einzelnen Insekten-Spezies errichtet wurde.“

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Foto: dpa
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Euer-Team

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