Kreative Ideen für Augsburgs Verkehr
Junge Entwickler machen sich beim Hackathon der Stadtwerke Gedanken über die Mobilität
Die Idee ist einfach, aber charmant. Eine App, der ich meine Mobilitätswünsche mitteilen kann – und die den Stadtwerken zeigt, wo neue Fahrradstationen, Carsharing-Autos oder auch Bushaltestellen gebraucht werden könnten. Die App „Peerability“ist eines der Projekte, die beim Hackathon der Stadtwerke Augsburg entstanden sind. 76 Teilnehmer in 19 Teams traten hier an.
Ein Hackathon ist ein 24-stündiges Treffen kreativer Menschen, die zu einem vorgegebenen Thema Ideen entwickeln, diese in Teams umsetzen und schließlich einer Jury zur Bewertung vorlegen. Unter dem Motto „Neue Wege für die Mobilität“fand am Samstag ein solcher Hackathon bei den Stadtwerken Augsburg statt.
Die Zeit hätten die Teams gut genutzt, manche komplett durchgearbeitet, berichtet einer der Initiatoren, der Münchner TU-Professor und Vorsitzender „Runder Tisch GIS“, Thomas Kolbe. Der Runde Tisch ist eines der größten Netzwerke für Geoinformation im süddeutschen Raum. „Ziel ist, dass sich junge Leute, Studenten und Start-ups, Gedanken über die Mobilität der Zukunft machen, so der Wissenschaftler. Es ging vor allem darum, die vielfältigen Verkehrsmittel wie ÖPNV, Carsharing, Fahrräder, aber auch Privatfahrzeuge intelligent zu vernetzen, um für den Verkehr der Zukunft gewappnet zu sein.
Für die Projekte gab es keine Beschränkung, was sich dann auch an der Vielzahl der Ideen, die im Plenum vorgestellt wurden, widerspiegelte. Die nötigen Daten – von frei zugänglichen Quellen bis zu spezialisierten Fachdaten – wurden von den Stadtwerken und verschiedenen Sponsoren zur Verfügung gestellt.
Präsentiert wurden vor allem Apps, aber auch Computeranwendungen. Viele davon beschäftigten sich mit unterschiedlichen Möglichkeiten, wie man von A nach B kommen kann – zumeist unter Einbeziehung verschiedener Verkehrsmittel und unter ökologischen Gesichtspunkten. Aber es gab auch Anwendungen, die Augsburg als Fahrradstadt voranbringen sollen, etwa, indem sie eine besonders sichere Routenführung anbieten, oder eine, auf der die Luft besonders sauber ist. Mehrere Entwickler hatten auch Ideen für innovative Belohnungssysteme, mit denen man einen Anreiz für umweltgerechtes Verkehrsverhalten bieten könnte.
Jürgen Biedermann, der Leiter des Geschäftsbereiches Multimobilität, zeigte sich nach den Präsentationen von den Ideen angetan. „Einige der Jungs haben sich die Finger wund programmiert und richtig professionelle Apps vorgestellt“, so der Stadtwerkemanager. „Ich bin völlig beeindruckt von dem hohen Niveau.“Für die Stadtwerke sei es vor allem darum gegangen, innovative Ideen und Impulse zu bekommen, um ihr Mobilitätsangebot weiter zu optimieren. Aus diesem Grund gehört „Peerability“auch zu seinen Lieblingsanwendungen. „Wir betreiben einen Riesenaufwand, um zu bestimmen, wo etwa neue Leihfahrräder aufgestellt werden könnten. Die App könnte uns konkret die Wünsche unserer Kunden übermitteln.“Entwickler Michael Jaser berichtet, die Idee sei ihm gekommen, weil er immer wieder am selben Ort ein Leihfahrrad gebraucht hätte. „Wenn das oft genug vorkommt, hätten die Stadtwerke einen Anreiz, dort auch Fahrräder aufzustellen.“Auch wenn „Peerability“am Ende nicht als Sieger aus der Veranstaltung hervorging, könnten Firmen bald bei den jungen Entwicklern anklopfen.
Den mit jeweils 2500 Euro dotierten Sieg vergab die Jury in der Kategorie „Beste Idee/bestes Konzept“an das Team „GISJoe“, in der Kategorie „beste Präsentation“wurde „AEco“ausgezeichnet und für die „beste Realisation“bekam das „A-Team“den Preis. Den Publikumspreis gewann das Team „ImbHacks“.