Geballter Spaß auf engem Raum
Helter Skelter bringt die Mehrzweckhalle in Mering zum Kochen. Was macht die Magie der Band aus?
Mering „Wir freuen uns auf diesen Abend schon seit einem Jahr!“Dieser Satz kam nicht etwa von den Fans, es waren die eröffnenden Worte von Helter-Skelter-Frontmann Dan Lucas. Die Band fand nicht durch Zufall zum achten Mal nach Mering – das besondere Publikum lässt sie immer wieder zurückkehren. Die elfte MSV-Rocknacht veranstalteten die Meringer Fußballer wie gewohnt in der Mehrzweckhalle. Für höchstens 450 Rockbegeisterte war der Raum ausgelegt – und die fanden sich in Windeseile: „Schon nach zehn Tagen waren die Karten diesmal ausverkauft“, berichtete Organisator und Vereinsvorsitzender Georg Resch. „So schnell ging es noch nie.“
Helter Skelter präsentierte ihre Rocksongs sonst vor deutlich mehr Menschen. Was sie trotzdem erneut nach Mering zog, waren die engagierten Zuhörer. Die Stimmung war vom ersten Ton bis zum Abschied perfekt. Und dazwischen lagen immerhin fast vier Stunden Rockklassiker von den 60ern bis in die 80er-Jahre. „Black Betty“, „Hotel California“und „I Shot The Sheriff“schallten durch die Halle und die Fans tanzten, klatschten und sangen ausgelassen mit.
Ganz vorne mit dabei war Birgit Radke. Die Augsburgerin stand am Samstag nicht zum ersten Mal vor der Bühne der sieben Musiker. Auch nach Friedrichshafen oder Kempten war sie schon für Auftritte ihrer Lieblingsband gefahren. Und sie war nicht allein unterwegs: „Heute sind wir zu acht, jedes Mal wird die Gruppe größer“, erzählte sie. Wer einmal dabei war, wolle immer wieder mit. Aus Mering kommen ihre Freunde, aber auch aus München und sogar Limburg. Für einen solchen Abend ist ihnen kein Weg zu weit.
Was die Menschen so begeistert an der Coverband? „Sie sorgen einfach für eine tolle Atmosphäre. Das Gefühl, das sie auslösen, wenn sie spielen, ist nicht zu übertreffen“, schwärmte Radke. „Ich werde noch in zehn Jahren auf ihre Konzerte gehen.“Ein Kollege ergänzte: „Sie sind die einzige bezahlbare Gruppe mit einem kompletten Repertoire von Klassikern, das gibt es sonst gar nicht mehr.“Wer die Anwesenden fragte, ob denn einer ihrer Lieblingssongs unter den eben gespielten war, bekam eine nahezu lückenlose Aufzählung dessen, was Helter Skelter an diesem Abend von sich gab.
Wie bei Rockkonzerten üblich war die Veranstaltung attraktiv für jede Altersgruppe. Vom Jugendlichen bis zur Pensionärin ließen sich alle von den mal ruhigen, mal energiegeladenen Klängen von elektrischen Gitarren, Schlagzeug, Keyboard und Saxofon mitreißen. Und nicht nur die Musiker, auch Resch freute sich. Für ihn und die 35 ehrenamtlichen Helfer vom MSV waren der Abend und die Planung zwar anstrengend. „Aber wenn ich dann sehe, wie gut es den Leuten gefällt, weiß ich, dass es sich gelohnt hat.“Für die Rocknacht im kommenden Jahr hat der Organisator die Zusage von Helter Skelter schon auf dem Schreibtisch liegen. Es wird das neunte Mal sein, dass die Truppe die Halle rockt. Nach den ersten stets ausverkauften Auftritten befürchtete Resch, dass das Interesse an der Band abflauen würde. „Doch das Gegenteil war der Fall: Die Leute kommen immer wieder.“
Der Auftritt von Helter Skelter gehört inzwischen nicht nur für viele Meringer zum Jahresrhythmus. Und der Sportverein freute sich trotz all der Arbeit nicht nur über die vielen zufriedenen Gäste. Was durch Ausschank und Garderobe eingenommen wurde, kommt den eigenen Nachwuchsfußballern zugute.