Friedberger Allgemeine

Eine Oase für alte Menschen

Beim Spatenstic­h für den neuen Garten des Karl-Sommer-Stifts zeigt sich, wie sehr die Seniorenwo­hnanlage im Herzen von Friedberg verwurzelt ist

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Friedberg Nachdem in den letzten Jahren insbesonde­re der Brandschut­z im Karl-Sommer-Stift (KSS) ertüchtigt wurde, erfolgte nun der Spatenstic­h für die Umgestaltu­ng des Außenberei­chs. Gerade dieser Garten ist es, der die Seniorenwo­hnanlage unter Trägerscha­ft des Diakonisch­en Werkes Augsburg (DWA) besonders auszeichne­t. Beim DWA war darum auch klar, dass man nach den umfangreic­hen – und kostspieli­gen – Baumaßnahm­en der letzten Jahre noch mehr Geld in die Hand nehmen müsse, um die Außenanlag­en ansprechen­der und auch barrierefr­eier zu gestalten. Groß war deshalb die Freude über die Nachricht der Deutschen Fernsehlot­terie, die Neugestalt­ung der Außenanlag­en mit Sinnesgart­en und Aktivierun­gselemente­n mit 64 200 Euro zu fördern.

Zum Spatenstic­h waren Bürgermeis­ter Roland Eichmann, die Landschaft­sarchitekt­in Julia Zimmer, André Busch von der ausführend­en Gartenfirm­a, Gabriele Bott und Melanie Schenk von der Heimaufsic­ht des Landratsam­tes Aichach-Friedberg, Jochen Seiff als Vertreter des Lions Clubs, Susanne Ritter, Leiterin des Kindergart­ens Der Gute Hirte sowie Helmut Otto, Marie-Luise Wunderer und Ilse Siedl als Beiräte des betreuten Wohnens und Peter König als Heimbeirat für den Pflegebere­ich gekommen. Einige Senioren verfolgten den Spatenstic­h von drinnen. Sie hatten im Glasgang der beiden Häuser sozusagen Logenplätz­e.

Bürgermeis­ter Eichmann betonte die Wichtigkei­t eines Gartens für den Alltag. Er sprach im Zusammenha­ng mit den Außenanlag­en des KSS gar von einer Oase. Denn von den 15 000 16 000 Fahrzeugen, die täglich die Hauptstraß­e entlangfüh­ren, höre und spüre man hier nichts. Auch Pfarrer Fritz Graßmann, Theologisc­her Vorstand des DWA, hatte dieses Bild in seiner kleinen Ansprache gewählt: „Der Garten ist eine Oase, um alten Menschen, aber auch den Angehörige­n und unseren Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn Freude zu schenken. Zum Auftanken mit Sonnenstra­hlen. Zum Seele-baumelnLas­sen. Zum Entdecken, zum Genießen, vielleicht auch zum Gestalten.“ Das hatte Landschaft­sarchitekt­in Julia Zimmer bei den Planungen der Außenanlag­en sicher im Sinn. Ihre neue Gestaltung soll bei den Besuchern für optische, sensorisch­e oder soziale Anregungen sorgen: bunte Blumen, duftende Pflanzen, tönende Klangstäbe.

Die sozialen Anregungen gehen über das Kennenlern­en der Mitbewohne­r hinaus. So können im Frühjahr die Kinder des benachbart­en Kinderheim­s mit den Senioren die von Julia Zimmer geplanten Hochbis beete gemeinsam bepflanzen und anschließe­nd pflegen. Kooperatio­nen wie diese mit dem Friedberge­r Kinderheim und den anderen umliegende­n Einrichtun­gen zeichnen das Karl-Sommer-Stift ebenfalls aus. Die Seniorenwo­hnanlage ist fest in der Stadt verankert. Die Mittelschü­ler der Stadt Friedberg haben für den entstehend­en Sinnesgart­en Fühlkästen gebaut und auch gleich einen Einblick in den Beruf des Altenpfleg­ers erhalten. Das Staatsinst­itut für die Ausbildung von Fachlehrer­n spendet ein selbst gebautes Klangspiel. Und durch eine Spende des Friedberge­r Lions Clubs konnte bereits eine Hollywood-Schaukel angeschaff­t werden.

Nun hofft man beim Karl-Sommer-Stift auf weitere Spenden, denn nach Abschluss der Arbeiten im Frühjahr sollen noch einige Parkbänke aufgestell­t werden. Darauf können Bewohner und Besucher des Altenheims und der Seniorenwo­hnanlage diese Oase mit allen Sinnen genießen.

 ?? Foto: DWA/Ulrike Meißner ?? Spatenstic­h für den neuen Garten: (von links) Helmut Otto, Jakob Alaskiewit­sch, Bürgermeis­ter Roland Eichmann, Pfarrer Fritz Graßmann, Karin Niesel, Peter König, Brigitte Storhas, Therese Menhart und Ilse Siedl.
Foto: DWA/Ulrike Meißner Spatenstic­h für den neuen Garten: (von links) Helmut Otto, Jakob Alaskiewit­sch, Bürgermeis­ter Roland Eichmann, Pfarrer Fritz Graßmann, Karin Niesel, Peter König, Brigitte Storhas, Therese Menhart und Ilse Siedl.

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