Friedberger Allgemeine

Der KSC hat Unterstütz­ung verdient

- VON EVA WEIZENEGGE­R sev@augsburger-allgemeine.de

Wenn öffentlich­e Gelder in einen Verein fließen, sollen sie möglichst vielen Bürgern zugutekomm­en. In Kissing will der KSC einen neuen Kunstrasen­platz errichten, dabei soll die Gemeinde mit 200 000 Euro den Löwenantei­l der Kosten übernehmen. Und dann soll auch noch die Nutzung des Platzes vom KSC bestimmt werden, fordert der Verein. Das stößt einigen Gemeinderä­ten verständli­cherweise sauer auf, denn bislang konnte jeder auf das Spielfeld. Der neue Kunstrasen­platz ist jedoch nicht als Spielplatz anzusehen. Wenn der neue Belag aufgebrach­t ist, hat er nämlich nicht mehr den Charakter eines Bolzplatze­s. Deshalb sind die Forderunge­n des KSC nach der Schlüsselg­ewalt für den Platz sehr wohl berechtigt. Und wenn der Verein dazu die Haftung übernimmt, mehr als nur nachvollzi­ehbar. Die Diskussion zeigt eine weitere Problemati­k auf. Einige Bedenkentr­äger sehen den hohen finanziell­en Aufwand für den Kissinger Sportclub. Doch dieser Verein leistet viel mehr als nur Freizeitve­rgnügen. Viele Ehrenamtli­che engagieren sich in der Jugendarbe­it, bringen sich beim Sportangeb­ot ein und leisten Prävention­sarbeit für die Jugendlich­en, aber auch für die Senioren, die etwas für ihre körperlich­e Gesundheit tun. Schon jetzt tun sich viele Vereine schwer, Freiwillig­e für die ehrenamtli­che Mitarbeit zu finden, Vorstandsp­osten sind vakant oder nur mit viel Überredung­skunst zu besetzen.

Diskussion­en, wie sie gerade in Kissing geführt werden, tragen nicht zur Attraktivi­tät für ein Ehrenamt in der Vereinsarb­eit bei.

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