Theresienschwestern sind ein Glück für Mering
Ihre Ordensgründung vor 90 Jahren und ihr Wirken in der Marktgemeinde sind für viele ein Anlass zum Feiern
Mering Viele Worte des Dankes und der Wertschätzung für ihr Wirken in den vergangenen 90 Jahren ihres Bestehens gab es für die Theresienschwestern bei der Jubiläumsfeier. So wie Landratsstellvertreter Peter Feile lobten auch weitere Festredner die mutige Pioniertat, als die Ordensfrauen Mitte der 80er-Jahre den Entschluss fassten, in Mering ein Heim für pflegebedürftige Menschen zu errichten.
„Es ist ein Glücksfall für Mering, Sie hier zu haben“, betonte auch Bürgermeister Hans-Dieter Kandler. Doch nicht nur das 50-jährige Engagement in der Marktgemeinde kam im Rahmen der Feierlichkeiten zur Sprache. Pallottinerpater Wilfried Kunz, Seelsorger der Theresienschwestern, setzte in seiner Festpredigt in der Hauskapelle schon viel früher an. Bereits die Gründung der Gemeinschaft 1928 in Bruchsal mit dem Ziel, sich dem pallottinischen Apostolatswerk zu widmen, war von großer Bedeutung.
Kunz, der vor Kurzem ein zehnbändiges Werk über die Geschichte der Pallottiner vorlegte, gab einen kurzen Rückblick in die Zeit der Ordensgründung. Nach dem Ersten Weltkrieg richteten die Pallottiner ihren Blick nicht mehr nur auf die Mission, sondern es war Zeit, sich auf eine innere Erneuerung der Kirche zu besinnen und neue Impulse zu setzen. Die Theresienschwestern waren zur Stelle und übernahmen Aufgaben überall, wo sie gebraucht wurden.
Ob hauswirtschaftlich, seelsorgerisch, pädagogisch oder in der Pflege im Einsatz, da wurde nicht lange gefragt, wer welche Ausbildung hat, sondern angepackt, dort, wo es nötig war. „Die Schwestern haben mit ihrer Seele die Einrichtungen der pallottinischen Häuser erfüllt“, brachte es Pater Kunz auf den Punkt. Die große Dankbarkeit über die vielfältige Unterstützung durch die Schwesterngemeinschaft zeigte sich auch darin, dass gleich neun Pallottinerpater an der Jubiläumsfeier teilnahmen.
Neben Pater Helmut Scharler, dem Provinzial der Süddeutschen Provinz in Friedberg, waren unter anderem auch der Provinzialökonom Rainer Schneiders, der Friedberger Rektor Alexander Holzbach, Missionssekretär Pater Markus Hau und ein Pater aus Mali unter den Gästen. Die weiteste Anreise zum großen Jubiläumsfest hatten drei Schwestern des Säkularinstituts der Khristsevikas, die eigens aus Indien zum Gratulieren kamen. Ihre Gründung geht auf den finanziellen und seelsorgerischen Einsatz der Theresienschwestern gemeinsam mit den Hildegardisschwestern zurück.
Letztere waren vertreten durch Generaloberin Dorotea Castano aus Pirmasens. Zu den Festgästen aus der großen pallottinischen Familie zählte auch Schwester Helga Weidemann, Generaloberin der Pallottinerinnen in Limburg. Die große Verbundenheit der Theresienschwestern vor Ort zeigte sich auch durch viele Gratulanten aus der Pfarrgemeinde St. Michael sowie der Einrichtungen der Caritas, die vor einigen Jahren die Leitung des Seniorenheims übernahm.
Ob aus Mali oder aus Mering, Pater oder Vertreterin des Frauenbunds, es war eine sehr bunte und vielfältige Festgesellschaft. Mitten unter die vielen Gäste mischten sich die verbliebenen acht Ordensfrauen mit ihrer Generaloberin Schwester Gabriele an der Spitze. „Wir sind voll Zuversicht und Freude auf die kommende Wegstrecke“, betonte Ökonomin Schwester Hildegard in ihrer Ansprache. „Wir gehen den kleinen Weg, den unsere Ordensgründerin, die heilige Theresia von Lisieux uns vorgelebt hat, einfach weiter.“
Auch wenn die Hochzeiten der Ordensgemeinschaft mit über 50 Schwestern längst vorbei sind, zweifeln die Ordensfrauen nicht am tiefen Sinn ihrer Berufung. Und so wird Schwester Veronika nach wie vor täglich in ihrem Nähzimmer zu finden sein und auch Schwester Franziska, selbst im hohen Alter von Ende 80, in der Waschküche weiterhin ihrer Arbeit nachgehen. Auch für diese ungebrochene Beständigkeit ernten die Ordensfrauen von allen Seiten Hochachtung.