Hier trifft Innovation auf Romantik
Die Kreisstraße zwischen Ottmaring und Kissing ist jetzt wieder geöffnet. Bei der Sanierung wurde ein Pilotversuch unternommen, der für mehr Sicherheit und weniger Kosten sorgen soll
Ottmaring Es ist nicht nur irgendeine Straße, die am Donnerstag eingeweiht wurde: „Sie stehen hier auf einem Teil der Romantischen Straße“, erklärte Kissings Bürgermeister Manfred Wolf. Und der Name treffe auf den nun sanierten Streckenabschnitt der Kreisstraße AIC 12 zwischen Ottmaring und Kissing durchaus zu. Er verlaufe kurvenreich durch Waldstücke und Felder und sei dabei auch noch hügelig.
Was in der Tat für eine malerische Kulisse sorgt, ist für den Verkehr nicht ungefährlich. Von den Bäumen fällt Laub auf die Fahrbahn, Kurven und Gefälle bergen vor allem bei Nässe und Glätte Risiken. Deswegen gilt ein Tempolimit von 60 Stundenkilometern. Die neue Fahrbahn garantiert nun mehr Sicherheit auf der Kreisstraße. Vor der Instandsetzung war der Asphalt in schlechtem Zustand. Landrat Klaus Metzger erläuterte, dass bei der Ausschreibung des Projektes noch nicht klar war, wie desolat der Streckenabschnitt tatsächlich war. Erst im Laufe der Arbeiten zeigten sich die tatsächlichen Mängel auch in der Straßensubstanz, zusätzliche Maßnahmen bei der Verstärkung des Asphaltoberbaus waren unumgänglich.
Deswegen erwartet Metzger, dass die ursprünglich errechneten 532 000 Euro nicht ausreichen werden. Die gesamten Kosten der Sanierung trägt der Landkreis, vonseiten des Freistaats gibt es keine finanzielle Unterstützung. Der Landrat hatte sich ei- gentlich einen Ausbau der Straße gewünscht, der letztendlich aber nicht realisierbar war. Schließlich blieb es bei der Sanierung. „Deswegen gibt es auch keinen Radweg neben der Straße“, bedauerte er. Doch eine Neuerung kann er dennoch vorweisen: In einem Pilotversuch wurde der Bankettstreifen auf beiden Seiten der Straße betoniert. Experten versprächen sich durch diese Maßnahme eine erhöhte Sicherheit, erklärte Metzger, und die Unterhaltskosten fielen dadurch ebenfalls geringer aus. Auf der relativ engen Straße komme es immer wieder vor, dass Fahrzeuge auf das Bankett ausweichen. Bürgermeister Wolf zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Aktion und war überzeugt, dass für die kommenden Jahre keine weiteren Arbeiten anstünden.
In den vergangenen Jahrzehnten habe die Straße immer wieder für Arbeit und Ärger gesorgt, berichtete er. Jetzt sei das Thema endlich erledigt. Die Kreisstraße hält er nicht nur wegen der Verbindung nach Friedberg für wertvoll, sondern sie werde auch wegen der Veranstaltungen auf Gut Mergenthau viel befahren, das an die Kreisstraße mündet.