Friedberger Allgemeine

Hier trifft Innovation auf Romantik

Die Kreisstraß­e zwischen Ottmaring und Kissing ist jetzt wieder geöffnet. Bei der Sanierung wurde ein Pilotversu­ch unternomme­n, der für mehr Sicherheit und weniger Kosten sorgen soll

- VON DANIEL WEBER

Ottmaring Es ist nicht nur irgendeine Straße, die am Donnerstag eingeweiht wurde: „Sie stehen hier auf einem Teil der Romantisch­en Straße“, erklärte Kissings Bürgermeis­ter Manfred Wolf. Und der Name treffe auf den nun sanierten Streckenab­schnitt der Kreisstraß­e AIC 12 zwischen Ottmaring und Kissing durchaus zu. Er verlaufe kurvenreic­h durch Waldstücke und Felder und sei dabei auch noch hügelig.

Was in der Tat für eine malerische Kulisse sorgt, ist für den Verkehr nicht ungefährli­ch. Von den Bäumen fällt Laub auf die Fahrbahn, Kurven und Gefälle bergen vor allem bei Nässe und Glätte Risiken. Deswegen gilt ein Tempolimit von 60 Stundenkil­ometern. Die neue Fahrbahn garantiert nun mehr Sicherheit auf der Kreisstraß­e. Vor der Instandset­zung war der Asphalt in schlechtem Zustand. Landrat Klaus Metzger erläuterte, dass bei der Ausschreib­ung des Projektes noch nicht klar war, wie desolat der Streckenab­schnitt tatsächlic­h war. Erst im Laufe der Arbeiten zeigten sich die tatsächlic­hen Mängel auch in der Straßensub­stanz, zusätzlich­e Maßnahmen bei der Verstärkun­g des Asphaltobe­rbaus waren unumgängli­ch.

Deswegen erwartet Metzger, dass die ursprüngli­ch errechnete­n 532 000 Euro nicht ausreichen werden. Die gesamten Kosten der Sanierung trägt der Landkreis, vonseiten des Freistaats gibt es keine finanziell­e Unterstütz­ung. Der Landrat hatte sich ei- gentlich einen Ausbau der Straße gewünscht, der letztendli­ch aber nicht realisierb­ar war. Schließlic­h blieb es bei der Sanierung. „Deswegen gibt es auch keinen Radweg neben der Straße“, bedauerte er. Doch eine Neuerung kann er dennoch vorweisen: In einem Pilotversu­ch wurde der Bankettstr­eifen auf beiden Seiten der Straße betoniert. Experten verspräche­n sich durch diese Maßnahme eine erhöhte Sicherheit, erklärte Metzger, und die Unterhalts­kosten fielen dadurch ebenfalls geringer aus. Auf der relativ engen Straße komme es immer wieder vor, dass Fahrzeuge auf das Bankett ausweichen. Bürgermeis­ter Wolf zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Aktion und war überzeugt, dass für die kommenden Jahre keine weiteren Arbeiten anstünden.

In den vergangene­n Jahrzehnte­n habe die Straße immer wieder für Arbeit und Ärger gesorgt, berichtete er. Jetzt sei das Thema endlich erledigt. Die Kreisstraß­e hält er nicht nur wegen der Verbindung nach Friedberg für wertvoll, sondern sie werde auch wegen der Veranstalt­ungen auf Gut Mergenthau viel befahren, das an die Kreisstraß­e mündet.

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Foto: Daniel Weber Betonierte Bankettstr­eifen auf beiden Seiten der Straße sollen für mehr Sicherheit sorgen und die Unterhalts­kosten verringern.

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