Baum-Allianz kritisiert weitere Fällungen
Die Initiative kündigt eine Aktion zum Auftakt der Arbeiten im Herrenbach am Montag an. Die Stadt richtet aus Sicherheitsgründen eine Sperrzone am Kanal ein
Die Augsburger Baum-Allianz von Bürgern spricht sich vehement gegen weitere Fällungen der Stadt am Herrenbachkanal aus. Zum Auftakt der Arbeiten ist eine symbolische Protestaktion von Anwohnern geplant – als einer von weiteren Schritten. Ab Montag will die Stadt die umstrittenen Baumfällungen am Herrenbach fortsetzen, um Anwohner besser vor möglichen Überschwemmungen zu schützen. In dem Bereich ist während der Arbeiten eine Sperrzone mit Betretungsverboten ausgewiesen.
Einige Bürger aus dem Stadtteil wollen zu Beginn der neuerlichen Fällungen am Herrenbach mit einer symbolischen Aktion ihre Ablehnung gegenüber der Abholzung des dort natürlich gewachsenen alten Baumbestands deutlich machen. Die Aktion soll zum angekündigten Beginn der Arbeiten am Montag Hintergrund ist, dass die Baum-Allianz nicht mit dem Kompromiss der Stadt einverstanden ist, nur etwa die Hälfte der ursprünglich geplanten 96 Bäume aus Gründen des Hochwasserschutzes für Anwohner zu fällen. Grundlage für dieses Vorgehen ist ein neues Gutachten. Die Initiative hatte ein Moratorium von der Stadt gefordert. Sie will, dass auf die sofortige Fällung der Bäume verzichtet wird, um Lösungsansätze für die Einführung eines modernen Kanal- und Schließmanagements oder die bauliche Stabilisierung der Bachrinne als Alternativen zu prüfen. Das von der Stadt vorgelegte „Detter-Gutachten“sei von Anfang an nur der Prämisse von Baumfällungen am Herrenbach gefolgt, so die Kritik. Es sei ein reines Auftragsgutachten. Andere Ansätze, um Überschwemmungsgefahren zu bannen und das Fällen von wertvollem Baumbestand zu vermeiden, seien darin nicht bewertet worden. Aus Sicht der Baum-Allianz wird mit weiteren Fällungen ein Kleinod des Stadtteils vernichtet, mit den entsprechenden Folgen für das Lebensgefühl der Menschen. Vernichtet würden auch Lebensräume wichtiger Arten.
Die Initiative und ihre Unterstützer hätten jegliches Vertrauen in die Parteien der Stadtregierung verloren, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Baum-Allianz werde deshalb ihre Tätigkeit auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten, um in Zukunft mit Bürgern aus anderen Stadtteilen Widerstand gegen aus ihrer Sicht willkürliche städtische Baumfällungen zu leisten.
Die Sperrzone am Herrenbach soll ab Montag, 3. Dezember, 7 Uhr, gelten, und zwar entlang des Kanals zwischen Friedberger und Reichenberger Straße. Nach Angaben der Stadt ist es verboten, die Sperrzone zu betreten, zu befahren oder sich innerhalb der Sperrzone aufzuhalstattfinden. ten. Auch wenn es Winter ist, beinhalten die Vorschriften ein Badeund Schwimmverbot im Hauptstadtbach zwischen der Brücke beim Heimgartenweg und der Friedberger Straße sowie unterhalb der Friedberger Straße. 17 Baufällungen stehen an, darüber hinaus finden Baumpflegearbeiten statt, beispielsweise wird Totholz entfernt.
Nach Angaben der Stadt ist die umfangreiche Sperrung erforderlich, damit bei den Arbeiten niemand zu Schaden kommt. Betreten dürfen die Sperrzone nur die zuständigen Fachleute für die Baumarbeiten sowie Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und Mitarbeiter des beauftragten Security-Unternehmens.
Auch Mitarbeiter des Tierschutzvereins Augsburg, die den benachbarten Taubenturm betreuen, dürfen die Zone betreten, müssen sich zuvor aber mit der Stadt abstimmen.
OWeitere Informationen gibt die Stadt online unter www.augsburg.de/ herrenbach sowie unter Telefonnummer 0821/324-6055.