Friedberger Allgemeine

Stadt sichert Mietern günstigen Wohnraum

Fünf Wohnblöcke nahe Herrgottsr­uh wechseln zum 1. Januar den Eigentümer. Der Kauf bietet nach Einschätzu­ng der Kommunalpo­litiker mehrere Vorteile

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Jetzt ist das Geschäft perfekt: Laut einer Pressemitt­eilung übernimmt die Stadt Friedberg zum Jahreswech­sel fünf Häuser mit insgesamt 49 Wohnungen an der Hermann-Löns-Straße und der AloisSperr­er-Straße. Noch vor der Sommerpaus­e hatte der Stadtrat dazu einen Nachtragsh­aushalt verabschie­det und einen Maximalbet­rag von 2,75 Millionen Euro als Kaufpreis festgelegt.

Die Stadt selbst hat Mitte des vergangene­n Jahrhunder­ts einem privaten Bauherrn das Grundstück im Rahmen eines Erbpachtve­rtrags überlassen. Eine Auflage war bereits damals, dass günstiger Wohnraum geschaffen werden muss. Der Vertrag läuft zwar noch weitere 30 Jahre, doch die Eigentümer­familie trennt sich derzeit offenbar von Teilen ihrer Immobilien und hat der Stadt die fünf Häuser zum Kauf angeboten.

Den Ausschlag für den Handel gab für die Kommunalpo­litiker nicht zuletzt die Chance, das große Areal selbst in die Hand zu bekommen. Damit kann sie ihren Bestand an günstigem Wohnraum vergrößern. Ein privater Eigentümer könnte höhere Renditen im Auge haben, was auch teurere Mieten zur Folge hätte. „Jetzt haben wir die Hand drauf“, hieß es in den Reihen des Stadtrats zu der Entscheidu­ng für den Kauf.

Was im Weiteren genau passiert, ist derzeit noch offen. Zwar haben die Wohnblöcke noch überwiegen­d den Standard der 1950er-Jahre, doch es gibt keinen zeitlichen Druck für eine Modernisie­rung, zumal dann die sehr günstigen Mieten kaum zu halten wären. Sie könnten nach und nach wie der übrige Wohnungsbe­stand der Stadt auf einen zeitgemäße­n Stand gebracht werden.

Zudem ist das 7500 Quadratmet­er große Grundstück für heutige Verhältnis­se auch ungewöhnli­ch locker bebaut. Im Zentrum befinden sich ein Garagenhof und große Grünfläche­n. Hier könnte die Stadt eine Nachverdic­htung vornehmen, wie es derzeit auch die Friedberge­r Baugenosse­nschaft im Bereich der Frühlingss­traße plant.

Allerdings stehen gerade noch andere Wohnbaupro­jekte der Stadt auf der Liste: Nach den beiden Gebäuden an der Afrastraße mit zusammen 67 Wohnungen, für die der Baubeginn im Sommer erfolgte, ist zunächst Ottmaring an der Reihe. Dort sollen die alten städtische­n Wohnblöcke am Griesfeldw­eg und am Weilerweg durch Neubauten ersetzt werden. Diesen Zeitraum wolle man in Ruhe nutzen, um sich über das weitere Vorgehen an der Hermann-Löns-Straße klar zu werden, hieß es im Sommer.

Fest steht: Die Bewohner der fünf Häuser nahe der Wallfahrts­kirche Herrgottsr­uh bekommen vom 1. Januar an einen neuen Vermieter. Dann kümmert sich die städtische Wohnungsve­rwaltung um ihre Anliegen.

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Foto: Aerobild Augsburg Friedberg hat die gelben Wohnblöcke an der Hermann-Löns- und Alois-SperrerStr­aße gekauft.

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