Diese Tradition gefällt auch jungen Leuten
Meringer Krippenausstellung zieht schon bei der Eröffnung viele Besucher an
Mering Krippen zeigen das Wunder von Bethlehem, das Gott für die Menschen geschehen ließ. Eine Gelegenheit, sich mit der Weihnachtsgeschichte zu befassen, bietet die Krippenausstellung im Papst-Johannes-Haus, bei der Teilnehmer im Alter von elf bis 82 Jahren ihre Krippen zeigen. Seit 28 Jahren organisieren die Meringer Krippenfreunde unter ihrem Vorsitzenden Siegfried Oswald im zweijährigen Rhythmus die Schau privater Krippen und biblischer Exponate.
Etwa 130 Besucher kamen zur Eröffnung am Samstagnachmittag, welche die Flötenkinder unter Leitung von Karin Albert musikalisch mit weihnachtlichen Stücken umrahmten. Der Frauenbund bot Kaffee, Glühwein und Kuchen an. Der Multiple-Sklerose-Stammtisch, der auch am zweiten Wochenende noch mal anwesend ist, verkaufte Marmeladen, Apfelmus, Karten, Holzdeko, Taschen, Socken und Schmuck. Bürgermeister Hans-Dieter Kandler sagte in seiner Ansprache, dass es interessant sei, wie das Thema immer wieder anders dargestellt werden könne und den Besuchern Ideen für das eigene Heim gebe. Siegfried Oswald erinnerte daran, dass auch der Initiator Alfred Merk wieder fleißig mitgearbeitet hatte. Pater Kunz freute sich über die lebendige Tradition in Mering und dass junge Menschen auch eingestiegen seien.
Die Ausstellung zeigt sehr schöne Objekte in der Größe von wenigen Zentimetern bis zu drei Metern. Eine gelungene Darstellung sei für ihn die von Kindern im Alter von acht und neun Jahren gefertigte Tonkrippe, deren Figuren sehr ausdrucksstarke Gesichter hätten, erklärte er. Eine Rindenkrippe mit geschnitzten und getöpferten Figuren hatte er aus einem Nachlass geschenkt bekommen, restaurierte sie und kleidete die Figuren neu ein. Manche Teilnehmer steuerten gleich mehrere Krippen bei, größere haben sogar eine gemalte Landschaft als Hintergrund.
Die Krippensammlerin Gerlinde Lippmann aus Kissing zeigt neun Krippen vom Süden bis in den Norden Europas, auch eine Krippe aus Indonesien ist dabei. Zwei peruanische Werke stellt Erika Young aus. Viele alpenländische und orientalische Krippen sind zu sehen. Bei einer Krippe aus dem Alpenland sind sogar Rehe, ein Hirsch und eine Kuh mit Glocke auf der Wiese vor dem Stall zu sehen. Riesig ist die von Andreas Vötter mit einer Größe von dreimal 1,5 Metern und Holzfiguren aus dem Grödnertal: Statt drei Weisen aus dem Morgenland sind es hier sechs, eine große Anzahl an Schafen und Hirten ist auf dem Feld unterwegs. Außergewöhnlich sind eine Baumscheibe als Wandkrippe oder eine Kristallkrippe.
Leopold Köber aus Augsburg ist heuer zum vierten Mal dabei. Er hat in 14 Jahren bereits 100 Krippen angefertigt und Freunden zum Geburtstag oder Hochzeitstag geschenkt. „Im Sommer schnitze ich sie auf der Terrasse, den Stall fertige ich im Winter in meiner Werkstatt im Keller“, sagte er.
OÖffnungszeiten Die Besucher haben die Möglichkeit, die Krippenausstellung von Montag bis Freitag zwischen 16 und 19 Uhr zu besichtigen. Am Wochenende ist am Samstag von 14 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos, am Ausgang wird um eine Spende für ein Kirchenbauprojekt in Togo, einen Kindergarten in Namibia und eine soziale Meringer Einrichtung gebeten.