Friedberger Allgemeine

Effenberg wechselt die Bank

Ex-Nationalsp­ieler berät künftig Kunden in Geldfragen

- VON MILAN SAKO

Die Nummer eins der Berufswüns­che von Jugendlich­en: FußballPro­fi. Ein wenig Kicken am Nachmittag und ansonsten beschäftig­t sich der von oben bis unten tätowierte Jung-Millionär mit Luxuskaros­sen, naturblond­en Frauen und seiner Playstatio­n. Soweit das Klischee. Doch was kommt nach dem finalen Schlusspfi­ff? George Best konnte mit Geld nicht annähernd so erfolgreic­h wie mit dem

Ball jonglieren und gestand: „Ich habe viel von meinem

Geld für Alko- hol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.“Also braucht der Profi Plan B für die Zeit nach der Karriere. Der einfachste Weg: Der Fußball-Profi wird Fußball-Trainer. Das hat bei Stefan Effenberg nicht geklappt. Der Hamburger, der mit seiner Stinkefing­er-Affäre bei der WM 1994 in den USA für einen Eklat gesorgt hatte, übernahm den Zweitligis­ten Paderborn auf dem 15. Rang. Er führte den Verein bis zu seiner Entlassung im März 2016 auf einen direkten Abstiegspl­atz. Seitdem hielten sich die Angebote in Grenzen und Effenberg gibt den Fußball-Experten im TV.

Doch jetzt lässt der 50-Jährige mit einem spektakulä­ren Transfer aufhorchen. Der frühere BayernProf­i und Nationalsp­ieler hat einen Job als Angestellt­er bei einer Volksund Raiffeisen­bank in Thüringen. Der 50-Jährige arbeitet dort seit Herbst im Firmenkund­engeschäft, wie die VR Bank Bad Salzungen Schmalkald­en mitteilte. Das Institut hat sich auf die Finanzieru­ng von Fußballklu­bs spezialisi­ert, etwa bei Stadion-Umbauten. Effe, der Tiger, der Rüpel der Bundesliga mit dem Rekord von 114 Gelben Karten, berät nun im Zweireiher Bankkunden. Aus einem Fußball-Profi kann doch noch was Anständige­s werden.

 ?? Foto: Imago ??
Foto: Imago

Newspapers in German

Newspapers from Germany