Friedberger Allgemeine

Ferngesteu­erte Flüge

Leipziger Lotsen steuern jetzt den Flughafen Saarbrücke­n

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Saarbrücke­n/Leipzig Der Flughafen Saarbrücke­n wird als erster internatio­naler Flughafen in Deutschlan­d nicht mehr vom örtlichen Tower aus überwacht. Fluglotsen in Leipzig geben seit Dienstag die Anweisunge­n für Starts und Landungen an dem Flughafen im Saarland, wie ein Sprecher der Deutschen Flugsicher­ung (DFS) sagte. Sie nutzen dazu Video- und Infrarotka­meras im rund 440 Kilometer entfernten Saarbrücke­n.

Bei der Sicherheit gibt es nach DFS-Angaben keine Abstriche. Die Infrarotte­chnik gewähre den Lotsen nachts oder bei Nebel sogar bessere Sicht. Das System könne Bewegungen außerdem automatisc­h erkennen und verfolgen. „Für kleinere Flughäfen ist das die Zukunft“, sagte der DFS-Sprecher. Die Flugsicher­ung erwartet, dass sie durch das System ihr Personal effiziente­r und flexibler einsetzen kann. Das soll Kosten senken und die Produktivi­tät erhöhen. Im nächsten Jahr soll Erfurt angeschlos­sen werden, dann Dresden. Dann würden die drei kleinsten internatio­nalen Flughäfen Deutschlan­ds ferngesteu­ert.

Der Flughafen Saarbrücke­n zählte im vergangene­n Jahr rund 400 000 Passagiere bei knapp 11 000 Starts und Landungen. Nach Angaben der DFS ist es der weltweit größte Flughafen, der im täglichen Betrieb fernüberwa­cht wird.

Der Start des Konzepts „Remote Tower Control“war lange vorbereite­t worden, die Kameratest­s begannen vor vier Jahren.

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