Audi investiert Milliarden
Konzern will sich neu ausrichten
Ingolstadt Der Autobauer Audi plant, innerhalb der nächsten fünf Jahre 14 Milliarden Euro für die Entwicklung von Elektroautos, Digitalisierung und autonomem Fahren auszugeben. Bis 2025 will die Ingolstädter VW-Tochter etwa zehn vollelektrische und weitere zehn Hybrid-Fahrzeuge anbieten. „Wir gehen unseren Weg in die E-Mobilität sehr zielgerichtet und werden uns künftig deutlich stärker fokussieren“, erklärte InterimsChef Bram Schot.
Die Investitionen sind Teil der Konzernstrategie. Bis 2023 will VW insgesamt 44 Milliarden Euro für Zukunftstechnologien ausgeben. Die Investitionsplanung wird jährlich aktualisiert, anders als die Konzernmutter nannte Audi aber keine Vergleichszahl. Audi soll bis 2025 zur führenden „Premiummarke“für E-Autos werden, Verkaufsziel sind 800 000 vollelektrische und Hybrid-Fahrzeuge, etwa ein Drittel der gesamten Produktion. Viele Projekte laufen markenübergreifend, so sollen die Elektromotoren für große Autos gemeinsam mit Porsche entwickelt werden.
Bisher haben die Ingolstädter – anders als der Münchner Konkurrent BMW – noch kein E-Auto auf dem Markt. Das soll sich in den nächsten Wochen ändern, der Verkaufsstart des Audi e-tron ist bis Jahresende angekündigt. Um die hohen Kosten wenigstens teilweise zu kompensieren, soll an anderer Stelle gespart werden. Das betrifft etwa den Verzicht auf bestimmte Motorisierungsvarianten oder Ausstattungsoptionen, die nur von wenigen Kunden nachgefragt werden, wie ein Sprecher erläuterte.
Zuletzt hatte Audi eher mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht: Am Freitag war bekannt geworden, dass die Münchner Staatsanwaltschaft die Anklage gegen Ex-Chef Rupert Stadler und drei weitere Audi-Manager vorbereitet. Bis zum Frühsommer soll die Anklage nach Spiegel-Informationen stehen. Aktuell werde gegen 24 Beteiligte ermittelt. Stadler hatte zuletzt vier Monate in Untersuchungshaft verbracht.