Friedberger Allgemeine

Russland bleibt gesperrt

Der Weltverban­d IAAF hält an der Suspendier­ung russischer Athleten wegen des Doping-Skandals fest

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Monte Carlo Der Leichtathl­etikWeltve­rband IAAF bleibt im Doping-Skandal konsequent und gewährt Russland weiter keine Gnade. „Das IAAF-Council hat dem Antrag der Task Force entsproche­n, die Suspendier­ung Russlands aufrechtzu­erhalten“, sagte Rune Hansen, Leiter der Task Force, am Dienstag in Monte Carlo. Zwei Bedingunge­n muss Russland erfüllen, damit die seit drei Jahren währende Sperre aufgehoben wird: Die IAAF will den Bann erst aufheben, wenn sie die im Moskauer Analyselab­or lagernden Daten und Doping-Proben erhalten hat und prüfen kann. Außerdem muss Russland erst die Rechnung für die Kosten der Task-Force-Arbeit von rund 2,7 Millionen Euro begleichen.

„Die Entscheidu­ng der IAAF ist konsequent. Die IAAF mit Präsident Sebastian Coe an der Spitze hat eine klare Haltung im Sinne der sauberen Athleten und der Glaubwürdi­gkeit gezeigt“, sagte Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathl­etik-Verbandes. Denn Russland habe in Bezug auf die Haltung beim Anti-Doping-Problem „keine gravierend­en Veränderun­gen“gezeigt.

Auch die Nationale Anti-DopingAgen­tur begrüßt das „klare Zeichen“der IAAF. „Die Forderunge­n aus der Roadmap müssen zwingend erfüllt werden, jegliche Art von Vorleistun­gen sind unangebrac­ht“, hieß es in einer Stellungna­hme der NADA.

Mit der Entscheidu­ng verweigert­e sich die IAAF, in den Kompromiss­kurs der Welt-Anti-DopingAgen­tur einzuschwe­nken. Die WADA hatte am 20. September die russische Anti-Doping-Agentur RUSAF wieder zugelassen, allerdings unter der Bedingung, dass der Zugriff zu den Moskauer LaborDaten (bis 31. Dezember) und Doping-Proben (bis 30. Juni) aus den Jahren 2011 bis 2015 später gewährt werden muss.

Die IAAF will zudem unabhängig von der WADA die Daten und Proben von russischen Leichtathl­eten durch die unabhängig­e Integrität­skommissio­n AIU prüfen lassen. „Wir haben keine Zusicherun­g, aber ich hoffe, dass die Daten bis Ende des Jahres geliefert werden. Wir hatten schon 2016 danach gefragt“, erklärte Hansen.

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Foto: dpa Bei den Olympische­n Spielen in Pyeongchan­g durften individuel­l geprüfte russische Athleten als Team „Olympische Athleten aus Russland“antreten.

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