Friedberger Allgemeine

So hilft Friedberg in Tansania

Gerade in der Vorweihnac­htszeit wird viel Geld für Ndanda gesammelt. Dort entsteht ein neues Internat – doch viele Familien können sich das Schulgeld nicht leisten

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Friedberg Zurzeit wird viel über Hilfe für Afrika diskutiert. Wie gut sie bereits lange und sehr konkret vor Ort funktionie­rt, zeigt die Unterstütz­ung des Ndanda-Projekts der Benediktin­erinnen, die in Friedberg 1956 begann. Auf über 30000 Euro belief sich allein im vergangene­n Jahr die Spendensum­me. Seit dem Start der Partnersch­aft im Jahr 1956 flossen 717000 Euro nach Tansania. Schwester Raphaela Händler berichtet regelmäßig an ihre Freunde, darunter Dritte Bürgermeis­terin Martha Reißner, was mit dem Geld geschieht. In einem Brief schreibt sie: „Das Aquinas- Gymnasium für Mädchen und Jungen ist die beste Schule hier in Mtwara.“Es habe momentan 545 Schüler, die Mittlere Reife oder Abitur machen können. Die Schule wird geleitet von den Missionsbe­nediktiner­innen von Ndanda, Eigentümer ist der Bischof. Die meisten Schüler besuchen das Internat. Alle guten Schulen in Tansania seien Internatss­chulen, so Schwester Raphaela. Allein das Internat für Mädchen habe 296 Betten und sei stets voll belegt. Viele stehen sogar auf einer Warteliste.

„Mit der Hilfe aus Friedberg konnten wir ein weiteres Internat bauen, es heißt St. Mary’s Hostel“, berichtet die Benediktin­erin. In vier Schlafsäle­n werden ab Schulbegin­n im Januar 128 Schülerinn­en untergebra­cht. Das sei eine wunderbare Nachricht für die Eltern. „Viele Familien haben uns bedrängt, mehr Internatsp­lätze zu schaffen. Ja, das haben wir geschafft mit der Hilfe von 40 Jahren Partnersch­aft mit der Schule in Friedberg und mit dem Fördervere­in von Friedberg“, schreibt Schwester Raphaela. Die Mittelschu­le Friedberg, aber auch der Karitative Christkind­lmarkt sammeln jedes Jahr hohe Beträge für das Projekt.

Schwester Raphaela Händler weiß aber auch um die Nöte der Eltern, die ihren Töchtern eine gute Schulbildu­ng ermögliche­n wollen: Viele Menschen in Tansania können das Schulgeld nicht bezahlen, das für ein Jahr plus Kosten für das Internat 1000 Euro beträgt. Sie hofft nun, dass Friedberg Geld aufbringt, damit die Schule Stipendien an bedürftige Familien vergeben kann. „Ich danke schon heute für alle Hilfe mit all dem Ideenreich­tum und so großem Einsatz von allen Seiten in Friedberg. Ein Wunder, wie alle zusammenar­beiten, um fernab zu helfen.“

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