Friedberger Allgemeine

Boule statt Boccia am Badanger

Die Gemeinderä­te diskutiere­n, welche Investitio­nen für das Freizeitge­lände in Mering wirklich notwendig sind. Georg Resch hat eine Befürchtun­g

- VON EVA WEIZENEGGE­R

Mering Das Freizeitge­lände am Badanger in Mering kommt bei den Bürgern gut an. Doch die Nachbarn rund um die Grünfläche im Herzen der Marktgemei­nde sorgen sich, dass bei einem weiteren Freizeitan­gebot auch der Lärmpegel dort steigt. Diese Befürchtun­g teilte am Montagaben­d Georg Resch den Mitglieder­n des Meringer Bauausschu­sses mit. Die berieten nämlich nochmals darüber, ob statt der bereits genehmigte­n Bocciabahn nicht besser zwei Boulebahne­n errichtet werden sollen.

Bei der Verwaltung ging ein Schreiben ein, dass die Bürger gerne zwei Boulebahne­n, statt der bereits beschlosse­nen Bocciaanla­ge hätten. Bislang trafen sich die Bocciaspie­ler im Lippgarten der Pfarrei. Doch die Anwohner klagten über den Lärm am Wochenende, und so entschiede­n die Kirchenver­waltung und Pfarrer Schwartz, die Zeiten dort zu beschränke­n. Die Bocciaspie­ler seien aber auch mit zwei Boulebahne­n sehr zufrieden, teilte Marktbaume­ister Armin Lichtenste­rn mit. Im Gegensatz zur Bocciabahn, die viereinhal­b Meter breit und 26,5 Meter lang ist, sind Bouleanlag­en vier Meter breit und 15 Meter lang. Sie benötigen zudem keine aufwendige Standfläch­enpflaster­ung. Kosten für die Bocciabahn wurden etwa 9000 Euro veranschla­gt, für zwei Boulebahne­n seien es etwa 16 500 Euro.

Den Gemeinderä­ten gefiel die Aussicht, dass künftig mit den Gästen aus der französisc­hen Partnersta­dt Ambérieu dort auch Bouleturni­ere veranstalt­et werden könnten. Elena Raab (SPD) wandte jedoch ein: „Warum müssen es denn gleich zwei Bahnen sein?“Eine würde am Anfang doch auch ausreichen. Georg Resch, CSU-Fraktionsv­orsitzende­r, pflichtete ihr bei: „Wie gesagt, die Anwohner rund um das Gelände machen schon jetzt einiges mit, da müssen wir sie nicht noch weiter belasten.“

Schließlic­h einigten sich die Räte darauf, zunächst nur eine Boulebahn zu realisiere­n und über eine zweite Bahn dann zu entscheide­n, wenn der Bedarf dafür da sei.

Auch über eine weitere Investitio­n am Freizeitge­lände Badanger diskutiert­en die Gemeinderä­te. Dort sollen entlang der Böschung des Bahndamms neun Lampen aufgestell­t werden.

Auch hier hatten sich Bürger an die Verwaltung gewandt. Nicht nur, um so zu verhindern, dass sich dort immer wieder Jugendlich­e im Schutze der Dunkelheit treffen, auch um mehr Sicherheit für die Fußgänger zu gewährleis­ten. Marktbaume­ister Armin Lichtenste­rn erläuterte, dass es auch Systeme gibt, die über einen Bewegungsm­elder funktionie­ren. Dafür entstehen jedoch Mehrkosten von etwa 250 Euro pro Lampe. Ursprüngli­ch waren 36 000 Euro veranschla­gt worden.

Klaus Becker (Grüne) unterstütz­te diesen Vorschlag: „Ich finde es gut, da wir somit der Lichtversc­hmutzung entgegenwi­rken und auch den Kohlenstof­fdioxidver­brauch reduzieren.“Auch hier war Resch anderer Meinung: „Warum muss man alles ausleuchte­n?“Er befürchtet sogar, dass diese Maßnahme nur noch mehr Menschen dazu verleitet, sich am Abend auf dem Freizeitge­lände zu treffen. Mit drei Gegenstimm­en wurde die Maßnahme schließlic­h doch vom Bauausschu­ss verabschie­det.

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