Reisacher baut auf 36 000 Quadratmetern
Das BMW-Autohaus errichtet in Lechhausen eine neue Niederlassung. Mit der größten Investition der Firmengeschichte will sich das Unternehmen für die Zukunft rüsten. Auch an autonomes Fahren wird schon gedacht
Dass das BMW-Autohaus Reisacher im Lechhauser Industriegebiet seine neue Augsburg-Zentrale bauen will, ist längst bekannt. Dass dafür die beiden Standorte in der Stätzlingersowie in der Bergiusstraße aufgelöst und deren Angebot damit zentriert werden soll, ebenfalls. In welchen Dimensionen das Familienunternehmen mit Sitz in Memmingen bauen will, war bislang allerdings nicht durchgesickert. Beim Spatenstich am Donnerstag gab Inhaber Peter Reisacher nun aber weitere Details bekannt.
In der Ammannstraße hat das Unternehmen, das zu den fünf absatzstärksten BMW–Autohäusern in Deutschland gehört, ein 36 000 Quadratmeter großes Grundstück und wird es mit einem mehrgliedrigen Gebäudekomplex bebauen. Entstehen sollen ein zweitstöckiger Verkaufsraum für Neu- und Gebrauchtwagen, ein Gebäude für die Marke Mini und Motorräder sowie ein dreistöckiger Werkstattkomplex, der mit seinen rund 24 Metern Höhe wohl deutlich herausstechen wird,
Damit die Wege für Mitarbeiter und Kunden trotz der Größe des Hauses kurz sind, werden die Gebäude intelligent miteinander verbunden und die Innenaufteilung entsprechend gestaltet. Fertigstellung soll zum Ende des ersten Quartals 2020 sein, die Investitionssumme bewegt sich laut Peter Reisacher im hohen zweistelligen Millionenbereich. „Es ist die größte Investition der Firmengeschichte“, sagt er.
es so weit kommt, war für Reisacher bereits 2012 klar, als das Familienunternehmen das Autohaus Augsburg übernahm. „Wir haben damals schon konkrete Pläne für Augsburg entwickelt und uns war klar, dass wir ein neues, effizientes Gebäude brauchen, wenn wir bestehen bleiben wollen“, so Reisacher. „Wachsen oder Weichen“, fasst er zusammen. Der Neubau sei deshalb eine logische Konsequenz und genau auf die Anforderungen des Markts abgestimmt. Dazu gehören automatisierte Prozesse, um dem Kostendruck der Branche entgegenzuwirken, aber auch effizientere Strukturen, um den Service für den Kunden zu verbessern. Hier soll auch das Reifen- und Radlager seinen Beitrag leisten. Es belegt die dritte Etage des Werkstattkomplegekauft xes und bietet Platz für bis zu 16 000 Reifensätze. Sie können vor Ort automatisch gewaschen, gelagert und bei Bedarf vollautomatisch an einen der 55 Arbeitsplätze in der Werkstatt transportiert werden. Und auch an anderen Stellen setzt Reisacher auf die Zukunft. So bereitet man sich technisch wie auch im Servicebereich bereits auf das Thema autonomes Fahren vor.
Ist der Neubau fertig, werden rund 150 Mitarbeiter (bislang 110) die etwa 18000 Kunden betreuen – zentral von einem Standort aus. Denn: Große Zentren mit viel Auswahl und Kompetenz sind gefragt, ein kleinteiliges System wie bisher dagegen überholt. Dass das Autohaus an sich auch in Zeiten des Onlinehandels gefragt bleiben wird, davon ist Reissacher aber überDass zeugt. „Ein Auto ist immer etwas Physisches, was der Kunde anfassen und erleben will. Und sie werden es auch nie in einen Karton packen und einfach mit der Post verschicken können.“