Konditorei Schenk zieht in die Maxstraße
Das Traditionsunternehmen verlässt Pfersee. In Kriegshaber wird gebacken und entsteht eine Cafeteria
Die Konditorei Schenk kennt in Augsburg fast jeder. Seit fast 50 Jahren hat das Familienunternehmen an der Luitpoldbrücke in Pfersee seinen Sitz. Hier werden Torten, Pralinen und Kuchen verkauft. Am 10. Februar 2019 ist damit Schluss. Dann schließt das Traditionsunternehmen an dieser Stelle und zieht mit einer neuen Filiale um – mitten in die Augsburger Innenstadt. Die neue Adresse, die sich die Inhaber Gerhard und Roland Schenk ausgesucht haben, lautet Maximilianstraße 38. In den ehemaligen Räumlichkeiten der Galerie Bessler im Fuggerhaus soll in den kommenden Tagen der neue Laden eröffnet werden. Die Produktion der Torten wandert nach Kriegshaber. Pfersee wird komplett aufgegeben.
Der Abschied aus der Augsburger Straße ist den Schenks nicht leicht gefallen. Doch manchmal, sagen sie, müssen unternehmerische Entscheidungen getroffen werden. „Das bestehende Konzept ist am jetzigen Standort unter den gegebenen Voraussetzungen nicht zukunftsfähig. Ich bin derzeit gezwungen, unwirtschaftlich zu arbeiten“, erklärt Gerhard Schenk, der auch Präsident des Deutschen Konditorenbunds ist. Neben der schlechten Parkplatzsituation seien die baulichen Gegebenheiten vor Ort die Hauptgründe für den Umzug. „Wir haben kein Lager, keinen Kühlraum und der neue Ofen, den ich bräuchte, passt nicht durch die engen Türen“, so Schenk. Weil der Pachtvertrag ausläuft und aktuell auch kein Nachfolger für die Konditorei in Sicht ist, haben die Schenk-Brüder sich gegen eine Renovierung des alten Standorts entschieden, der einen sechsstelligen Betrag verschlungen hätte. Stattdessen wird ein neues Konzept für das Unternehmen umgesetzt.
Ein Standbein ist der neue Laden in der Maximilianstraße. Mitte bis Ende Dezember soll eröffnet werden – je nachdem, wie schnell die Handwerker fertig sind. Auf den 55 Quadratmetern werden handwerklich gefertigte Schokoladen, Pralinen, kleine Desserts und Geschenkartikel angeboten werden. Auch ein schneller Espresso im Stehen ist möglich. Ein Café und Sitzmöglichkeiten gibt es allerdings nicht, sagen die Inhaber. Sie haben sich dagegen entschieden. „Das Café-Geschäft war in den vergangenen Jahren eher rückläufig. Wir konzentrieren uns daher stärker auf unsere selbst hergestellten Schokoladen und jetzt zur Weihnachtszeit auch auf Gebäck und Lebkuchen“, so Schenk. Als Konkurrent zu den Häusern Eber und Dichtl sieht er sich dabei nicht. „Die haben ein Café dabei und damit ist das was anderes.“
Die bekannten und teils prämierten Schenk-Torten wird es in der Maximilianstraße nicht geben. Wer in den Genuss dieser Leckereien kommen will, muss künftig nach Kriegshaber. In der ehemaligen Kantine auf dem NCR-Gelände richtet die Konditorei auf 400 Quadratmetern ihre Produktion ein. Vor Ort gefertigt werden sollen Geburtstagsund Hochzeitstorten sowie individuelle Firmenpräsente. Dazu wird der ehemalige Gastraum der NCR-Kantine genutzt: Eine Hälfte wird zur gläsernen Manufaktur, der andere Teil zu einer Cafeteria mit Selbstbedienung. Dazu gibt es eine Außenbewirtung, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Hier sollen Gäste ab März bewirtet werden, sie können Bestellungen aufgeben und Torte essen.