Gemeinderat entscheidet: Feuerwehrhäuser kommen doch
Erfreulicher Rechenfehler im Haushaltsplan: Dasing hat mehr Geld als gedacht. Damit können alle anstehenden Großprojekte umgesetzt werden
Dasing Nur noch zwei Millionen Euro Kredite aufnehmen und trotzdem alle Großprojekte umsetzen: Mit diesem neuen Haushaltsentwurf hat die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Dasinger Gemeinderats die Mitglieder überrascht. Im Finanzausschuss hatte es Ende November kritische Auseinandersetzungen um die Planung für 2019 gegeben. Ursprünglich hatte Dasing nämlich mit neuen Schulden in Höhe von 4,6 Millionen Euro kalkuliert. Dieser Betrag ist nun erheblich geschrumpft. Grund dafür ist allerdings nicht, dass die Verwaltung plötzlich eine neue Einnahmequelle aufgetan hat – sondern, dass der Entwurf, über den die Räte bis dato diskutiert hatten, unvollständig gewesen war.
Bürgermeister Erich Nagl (Freie Wähler) erklärte, dass man in den Haushalt für 2019 zwar die noch ausstehenden Rechnungen von 2018 übertragen hatte. Posten also, die das Gemeindekonto im kommenden Jahr belasten werden. Allerdings seien die Rücklagen, die deshalb in 2018 nicht aufgebraucht wurden, noch nicht auf der Habenseite einberechnet gewesen. Außerdem geht die Verwaltung nun davon aus, mehr Geld aus dem Verwaltungshaushalt für Investitionen nutzen zu können: Bisher war kalkuliert, dass die Gemeinde ihre Projekte mit 1,5 Millionen Euro aus ihren Einnahmen aus Steuern und Gebühren finanziert. Nun ist es eine halbe Million Euro mehr.
Bauamtsleiter Karl Gamperl hält die Kalkulation für realistisch. Auch Nagl bekräftigte: „Wir haben einen ehrlichen Haushalt. Da ist alles drin.“Lediglich kleinere Posten, zum Beispiel wenig dringliche Pflasterarbeiten auf dem Schulgelände, habe man aus der Planung gestrichen, berichtete Gamperl. Man habe überlegen müssen, was nun die Pflichtaufgaben in Sachen Investitionen seien. Im kommenden Jahr seien das der Bauhof, die Feuerwehrhäuser, Straßenbaumaßnahmen, Kanalsanierungen und der Grunderwerb. Anton Menzinger (Freie Wähler) kommentierte zustimmend: „Wir haben Sachen rausgenommen, die wir sowieso nicht schaffen.“
Dank der verbesserten Zahlen waren die Räte nun auch mehrheitlich dafür, zwei Projekte im kommenden Jahr umzusetzen, die der Finanzausschuss zur Disposition gestellt hatte: Die Feuerwehrhäuser in Taiting und Dasing bekommen neue Anbauten. Insgesamt kosten die Vorhaben rund 1,2 Millionen Euro. Anne Glas (Aktive Bürger) hatte im Finanzausschuss Bedenken bezüglich der Neubauten geäußert. Bei der Abstimmung im Gemeinderat war sie die einzige Rätin, die dagegen stimmte, die Feuerwehrhäuser wie geplant umzusetzen. Anton Plöckl (CSU) betonte, dass es wichtig sei, die beiden Gebäude so zu gestalten, dass die Investition wirklich nachhaltig sei. Martin Asam (CSU), der die hohe Neuverschuldung im Finanzausschuss kritisiert hatte, fand die nun eingeplanten Kredite von zwei Millionen Euro „noch akzeptabel“. Allerdings könne sich die Gemeinde ansonsten in Sachen Finanzlage „nicht schmücken“.
Andreas Wiesner (Freie Wähler) betonte, dass die Gemeinde in den vergangenen Jahren auch mit Krediten kalkuliert, tatsächlich jedoch seit 2014 keine neuen Schulden mehr aufgenommen habe. „Wir können stolz darauf sein, wie Gemeinde und Kämmerei gearbeitet haben“, sagte er. Glas wollte das so nicht stehen lassen: Dass Dasing in den vergangenen Jahren keine neuen Schulden aufnehmen musste, habe an der guten Konjunktur gelegen und nicht daran, dass man gespart habe.
● Mandat Ingrid Kormann aus Laimering ist nun Mitglied des Gemeinderats. Sie rückte für Florian Greppmeir nach und gehört der Fraktion der Aktiven Bürger an. Sie ist im Theaterverein und im Förderverein Regenbogen der Grund- und Mittelschule aktiv. Die 47-Jährige arbeitet als Kinderpflegerin in Ecknach.