WLAN und Tablets für Schulen
Das Wittelsbacher Land investiert im nächsten Jahr 1,2 Millionen Euro in die Digitalisierung seiner Schulen. Der Freistaat Bayern ist zwar gegen den Digitalpakt des Bundes, zahlt aber mit
Aichach-Friedberg Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul – heißt es im Volksmund. Aber auch: Wer zahlt, schafft an. Der Freistaat und die anderen Bundesländer wollen zwar gern die Zuschüsse vom Bund für die Digitalisierung der Schulen einsacken, möchte sich von den Berlinern aber nicht in ihrer Bildungshoheit durch den fünf Milliarden schweren Digitalpakt reinquatschen lassen. Das Wittelsbacher Land ist da pragmatischer. Kreispolitiker haben bei Bildungsinhalten eh nichts mitzureden, sind aber für Bau, Unterhalt und Ausstattung der eigenen Schulen zuständig und nehmen Fördergelder gerne an – völlig egal, ob sie vom Land oder vom Bund kommen.
Im nächsten Jahr investiert der Kreis insgesamt rund 1,2 Millionen Euro in die Digitalisierung und kann mit hohen Förderquoten rechnen. Das Geld fließt zum einen in schnelle Breitbandanschlüsse und den WLAN-Ausbau, zum anderen in sogenannte digitale Klassenzimmer, also Tablets und andere IT-Endgeräte. In der Fachoberschule in Friedberg startete eine Tablet-Klasse als Pionier im Kreis AichachFriedberg bereits vor sechs Jahren und an der Wittelsbacher Realschule in Aichach gibt es seit Herbst 2017 eine iPad-Klasse. Die zusammen 1,3 Millionen für Informationstechnologie sind auch der Löwenanteil des Ausstattungsbudgets für die Schulen von rund 1,8 Millionen Euro. Das sind 1,1 Millionen mehr als im aktuellen Jahr.
Der Kreis ist zuständig für vier Realschulen, drei Gymnasien, zwei Förder- und zwei Berufsschulen, Berufliche Oberschule (FOS/BOS) Friedberg, Wirtschaftschule Pöttmes sowie für die Berufsfachschulen. Zusammen werden dort derzeit 7740 Schüler unterrichtet (siehe Infoartikel). Im Zuge der Etatberatungen stellte Walter Schenkl, Sachgebietsleiter Gebäudewirtschaft, die Planungen im Bildungsausschuss vor. Angezapft werden die Förderprogramme „Digitales Klassenzimmer“und „Glasfaseranschlüsse und WLAN für öffentliche Schulen“. Für die Klassenzimmer sollen rund 40 Prozent der Investitionen ausgeglichen werden. Für Glasfaseranschlüsse gibt es sogar noch deutlich mehr Staatsgeld: 80 Prozent, maximal aber 50 000 Euro je Schule.
Laut Schenkl sollen im nächsten Jahr 624 000 Euro für den Breitbandausbau an allen kreiseigenen Schulgebäuden ausgegeben werden. Er rechnet mit einer Förderung von rund 490 000 Euro. Die digitalen Klassenzimmer sind mit rund 300000 Euro angesetzt (Förderung rund 120 000 Euro) und für die Ausstattung mit WLAN für alle Schulen wird mit 240 000 Euro kalkuliert. Hier könnten 5000 Euro pro Schule aus München fließen. Doch es steht noch nicht fest, welches System der Kreis wählt. Der Zuschuss des Landes ist aber an einen bestimmten Anbieter gekoppelt. Das Vorgehen und die Details sollen mit den Schulen im ersten Halbjahr 2019 jeweils besprochen werden, kündigte Sachgebietsleiter Walter Schenkl in der Ausschusssitzung an. Der Kreis gibt im nächsten Jahr dazu über 460000 Euro für neue Austattungen für das „analoge“Lernen in seinen Schulen aus. Die Schwerpunkte: Biosäle für Realschule und Gymnasium in Aichach (jeweils 50 000 Euro), Werkraum Realschule Mering (17 000 Euro), Praxisräume Berufsschule Aichach (17 000 Euro), Klassenzimmer-Ausstattungen (insgesamt rund 60 000 Euro). Weil es sich mit leerem Magen schlecht lernen lässt, ist die Investition in Mensa und Küche der Aichacher Berufsschule (14 000 Euro) sicher von Vorteil. Die Schulen bekommen daneben, zugeteilt nach Klassen- und Schülerzahl, weitere Budgets vom Kreis für Betrieb (insgesamt rund 700 000 Euro), Lernmittel (rund 300 000 Euro) und Ausstattungen (rund 220 000 Euro).
Ein Zuschuss ist an den Anbieter gekoppelt