Romantik statt Kommerz im Advent
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hristkindl- und Weihnachtsmärkte sind gewöhnlich nicht dafür bekannt, Orte der Stille und Besinnung zu sein. Zwängen sich dort doch dicht an dicht die Besucher durch die Budengassen. Aus den Lautsprechern dringt ein eigenartiges Gemisch traditioneller und amerikanischer Weihnachtsmelodien in die Ohren. Dieses Phänomen löst bei einigen Menschen eher Fluchtgedanken als Besinnung und freudiges Warten auf das Christkind aus.
Dass es aber auch anders geht, beweisen die kleinen und feinen Märkte im Landkreis. So schaffen es der Friedberger Advent – und zuvor schon der karitative Christkindlsmarkt –, trotz vieler Besucher noch immer Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Die Organisatoren legen sehr großen Wert auf eine Mischung des Warenangebots und haben sich ein Rahmenprogramm ausgedacht, das jenseits von Kommerz und Kaufrausch ist.
Auch wenn Gut Mergenthau und der Hofer Kipferlmarkt im Schloss Hofhegnenberg schon lange keine Geheimtipps mehr sind, so gelingt es auch dort, die Romantik zu bewahren. Wer einmal durch den verschneiten Wald gewandert ist und von der Ferne die Lichter funkeln und das Lagerfeuer prasseln sah, der wird sich noch viele Jahre an die Waldweihnacht in Mergenthau erinnern. Und in Hofhegnenberg hätte genausogut der Weihnachtsklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenputtel“gedreht werden können, wenn man sich dort im liebevoll restaurieren Innenhof umsieht.
In Friedberg und Hofhegnenberg ist es sicherlich das ehrenamtliche Engagement, das mit dazu beiträgt, dass diese Adventsmärkte ein ganz besonderes Flair besitzen. Die Menschen treffen sich dort nämlich nicht, um ausschließlich das schnelle Geld und den größtmöglichen Profit zu machen.