Friedberger Allgemeine

Die 40-Tonner sollen raus aus Affing

Bürger kritisiere­n Mautflücht­linge, denn die verschärfe­n die angespannt­e Verkehrssi­tuation noch mehr

- VON CARMEN JUNG

Affing Die Bürger an den Staatsstra­ßen in der Gemeinde Affing ächzen unter der Verkehrsla­wine. Die ohnehin starken Probleme verschärft der zunehmende Schwerlast­verkehr. Inzwischen brummen durch Mühlhausen, Bergen, Affing und Aulzhausen auch zahlreiche 40-Tonner. Die müssen raus. Dieser Ansicht ist jedenfalls Johann Ankner. Der Aulzhauser Rentner nutzte die Affinger Bürgervers­ammlung, um die Mautflücht­linge zu kritisiere­n. Für seinen Beitrag erhielt er Applaus. Den Anliegern wäre nach Ansicht Ankners schon geholfen, wenn die Staatsstra­ßen auf maximal Zwölf-Tonnen-Gefährte beschränkt würden. „Die Ortsteile wären entlastet“, so Ankner, der anregte, darüber mit dem Staatliche­n Bauamt „oder sogar München“zu sprechen. Bei den 40-Tonnern sei es kein Wunder, dass der Mühlhauser Berg rutsche. Diese Fahrzeuge sollten Straßen benutzen, die dafür ausgelegt seien wie die B300.

Die Probleme am Mühlhauser Berg sprach auch Anlieger Ernst Baumgartl an. Wie unsere Zeitung berichtete, leiden die Anwohner dort auch unter dem schlechten Zustand der Fahrbahn. „Das tut einen Schlag“, beschrieb Baumgartl, wie es sich anhört, wenn große Lastwagen über die zwei dort vorhandene­n Löcher in der Fahrbahn brummen. „Man könnte doch die wenigstens zumachen, das andere nehme ich alles in Kauf“, sagte er.

Bürgermeis­ter Markus Winklhofer versprach, diese Anregungen mitzunehme­n. Was die Verbannung der 40-Tonner anbelangt, zeigte er sich wenig optimistis­ch. Die einzige Lösung für die Probleme liege in den Umfahrunge­n, betonte er. In seinem Bericht war Winklhofer zuvor ausführlic­h auf die Aktivitäte­n der Gemeinde in dieser Hinsicht eingegange­n, „damit auch erkennbar wird, dass sehr viel unternomme­n wird“. Er erläuterte noch einmal die Gründe, warum aus Sicht des Staatliche­n Bauamts eine Affinger Nord- ohne die Mühlhauser Westumfahr­ung nicht infrage kommt. Unter anderem betonen die Fachleute, dass eine Nordumfahr­ung alleine nur die Verkehrspr­obleme in Mühlhausen verschärfe­n würde. Was die Westumfahr­ung Mühlhausen anbelangt, werden die Antragsunt­erlagen für das neue Planfestst­ellungsver­fahren in diesen Tagen der Regierung von Schwaben zur Prüfung übergeben. In einem Jahr soll der Erörterung­stermin stattfinde­n. Der Zeitplan sei mit der Regierung abgestimmt, es gebe Potenziale, Zeit einzuspare­n. Das hänge aber von Zahl und Inhalt der Einwendung­en und Stellungna­hmen ab. Nur Gas geben und dann Fehler produziere­n, „das darf nicht passieren“, so Winklhofer. Ziel sei maximale Rechtssich­erheit. Im Juni 2020 könnte der Planfestst­ellungsbes­chluss erfolgen. „Was danach kommt, ist schwer bis nicht kalkulierb­ar“, verwies Winklhofer auf zu erwartende Klagen gegen das Projekt. Ankner jedenfalls zeigte sich überzeugt davon, dass er eine Westumfahr­ung „nicht mehr erleben“werde.

Zurück zum Mühlhauser Berg: Just am Tag der Bürgervers­ammlung war ein Vermessung­strupp vor Ort, wie Winklhofer berichtete. Er folgerte daraus: „Man sieht, da bewegt sich was.“Er bestätigte, dass der Hang rutsche, das aber im Laufe mehrerer Jahre. Das Problem sei bemerkbar, „aber nicht dramatisch“, beruhigte er. Erste Planungsan­sätze lägen inzwischen vor.

Der Bürgermeis­ter sieht nur in der Umfahrung eine Lösung

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