Nur noch kurz die Welt retten ...
Bäume setzen und Holz erhalten: So betreibt man Klimaschutz im Garten
Bäume pflanzen und dazu beitragen, die Welt zu retten: Das geht in jedem Kleingarten. Mit dem Pflanzen eines Gehölzes kann jeder Gartenbesitzer einen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Denn Bäume binden Kohlendioxid (CO2) langfristig – vor allem, wenn man darauf achtet, dass ihr Holz später weiterverbaut wird und die Blattmasse durch Verrottung in den Boden übergeht und das CO2 dort gebunden bleibt. Schlecht wäre es, Blätter und Holz zu verbrennen und so den Stoff wieder in die Luft abzugeben. Wer also bei der Klimarettung einen Beitrag leisten möchte, sollte: einen Baum pflanzen, ihn lange erhalten und das Holz weiterverwerten. Dieser Klimabeitrag lässt sich durch bestimmte Bäume weiter steigern: „Groß macht mehr als klein, schnell wachsend macht auch mehr als langsam wachsend“, so Helmut Selders, Präsident des Bunds deutscher Baumschulen. „Und alles, was viel Blattmasse bildet, ist gut.“
Eine Frage des Platzes
Dabei sollte man sich aber nicht von der Optik täuschen lassen, denn manche Nadelgehölze leisten einen größeren Beitrag als Laubbäume: „Eine Eibe hat im Vergleich mehr Blattmasse als ein gleich großer Laubbaum“, weiß Selders. Für kleine Gärten rät er zu einem Obstbaum: „Dieser ist in jeder Weise ein fantastischer Baum. Er hat ein langes Leben und er hat Blätter. Und er blüht und bietet auch noch Früchte.“Für besonders kleine Grundstücke gibt es Zuchtformen wie das Spalierobst, das zum Beispiel an Fassaden hochwachsen kann. Besitzern von größeren Gärten empfiehlt Selders zum Ahorn und bei sehr viel Platz zur Buche.
Auch die langsam wachsende Deutsche Eiche preist Selders für den Klimaschutzbeitrag an – denn gerade aus ihrem Holz lassen sich nach dem Lebensende des Baumes gut Möbel bauen. Er selbst habe kürzlich Eichen auf seinem Grundstück fällen müssen, sie zum Schreiner gebracht und zu Regalen verarbeiten lassen, erzählt der Experte. Nach Angaben der NRWForstwirtschaft kann Eichenholz allerdings frühestens im Alter von etwa 120 Jahren für den Möbelbau genutzt werden. Holz von Obstbäumen lässt sich ebenfalls noch nutzen. „Auch wenn es etwas knorrig ist und viele Astlöcher hat, man kann wunderbar damit basteln, etwa einen Ständer für eine Lampe bauen“, sagt der Experte vom Bund deutscher Baumschulen. Oder man bietet es Schreinern und Möbelbauern an: „Die nehmen das sehr gerne an, denn es ist langsam gewachsenes und damit sehr wertvolles Holz.“Auch die Linde eigne sich gut für die Weitergabe an die Möbelproduktion: „Sie hat schneeweißes weiches Holz, das man etwa für Tische in Gaststätten nutzt.“tmn