Südzucker setzt den Rotstift an – auch in Rain?
Unternehmenssprecher kündigt an: Alles ist auf dem Prüfstand
Aichach-Friedberg Weil die Zuckererzeugung bei der Südzucker AG ein riesiges Bilanzloch reißt, will der Konzern massiv Kosten sparen. Zwei Werke in Ostdeutschland würden geschlossen, bestätigt Pressesprecher Dominik Risser unserer Zeitung. Die Firma betreibt auch drei große Zuckerfabriken in Bayern, darunter die Fabrik in Rain. Der Restrukturierungsplan sei in einer Aufsichtsratssitzung verabschiedet worden, bestätigt Dominik Risser. Das Ziel aller Maßnahmen sei es, die Auswirkungen der starken Preisschwankungen an den globalen Zuckermärkten und in der EU auf das Segment Zucker zu verringern und damit den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens nachhaltig zu sichern und zu stärken. In Betracht gezogen werden nach Angaben des Pressesprechers neben den Werksschließungen auch Kapazitätsanpassungen. Ziel sei es, die Kapazitäten stärker am Bedarf des eu- ropäischen Marktes auszurichten. Südzucker wolle, so Risser, jährlich rund 700000 Tonnen weniger Zucker produzieren. Das Volumen des europäischen Marktes beziffert er auf 20 Millionen Tonnen, das des Weltmarktes auf 190 Millionen Tonnen. Der Pressesprecher schließt nicht aus, dass die Maßnahmen letztlich auch im Werk in Rain Auswirkungen haben werden. Man wolle Verluste, wie man sie im Moment einfahre, verhindern und ein „Preissignal“setzen. Ob die Überlegungen auch Auswirkungen auf die 240 Mitarbeiter haben, die im Werk Rain beschäftigt sind, kann Risser nicht ausschließen: „Alles ist auf dem Prüfstand.“
2900 Landwirte aus der Region und über 300 allein aus dem Wittelsbacher Land beliefern die Fabrik in Rain, die es seit 1957 gibt, mit Zuckerrüben. In der nächsten Kampagne soll in Rain auch Biozucker produziert werden.