„Unser Ziel ist Platz drei“
Verteidiger Lamb über den Endspurt in der DEL und die vielen umkämpften Partien. Abwehrkollege Sezemsky hat schon einen Wunschgegner, der auch die Fans begeistern würde
Hundertfach haben sie es im Training geübt: Pass auf Simon Sezemsky und der Verteidiger zieht direkt von der blauen Linie ab. Das Timing passt, auch in der Schlussphase des Matches gegen Straubing. Zwei Minuten vor dem Ende steht es 1:2 und der AEV noch mit leeren Händen da. Dann trifft Sezemsky in Überzahl zum 2:2. Die Vorlage liefert Brady Lamb, so haben sie es im Training immer und immer wieder geübt. Der Nationalverteidiger hat den effektivsten Direktschuss aller Panther-Profis: hart und präzise. „Ich bin vielleicht nicht der Kräftigste im Team, aber ich habe ein gute Schusstechnik“, sagt der 25-Jährige über sich.
In der Verlängerung besorgt das Duo Matt White und Drew LeBlanc, das bereits das 1:1 beigesteuert hatte, den 3:2 Siegtreffer. Statt mit leeren Händen gehen die Panther mit zwei Punkten in die Kabine. Mit Willen und Einsatz holt das Team zwei Mal einen Rückstand auf. „Wir haben die Nerven bewahrt. Es geht jetzt um alles und wir wollten die Punkte unbedingt“, kommentiert Lamb die packende Schluss-Phase.
Bereits am Freitag hatten die Augsburger mit 3:2 gesiegt. Gegen Iserlohn ging es bis ins Penaltyschießen. Brady Lamb hat eine Erklärung dafür, dass es am Saisonende noch enger als sonst in der Deutschen Eishockey-Liga zugeht: „Man trifft zum vierten Mal in der Punktrunde aufeinander und kennt alle Stärken und Schwächen des Gegners. Deshalb wird es so spannend und die Partien sind hart umkämpft.“Mit vier Punkten und dem dritten Sieg in Folge schoben sich die Augsburger auf den vierten Tabellenplatz. „Wir wollen so weit vorne wie möglich landen. Mannheim und München sind nicht mehr einzuholen. Unser Ziel ist Platz drei“, sagt Lamb, der bereits vorzeitig seinen Vertrag um ein Jahr in Augsburg verlängerte. „Mit Platz drei hätten wir uns Heimrecht im ersten Viertelfinal-Play-off-Spiel gesichert. Und in der K.-o.-Runde zählen eben auch die Kleinigkeiten“, erklärt der 30-jährige Kanadier. Bislang war Rang sechs in der Saison 2016/17 die beste Hauptrunden-Platzierung der Augsburger seit der Gründung der Deutschen Eishockey-Liga im Jahr 1994.
Ein Blick auf das Restprogramm der Kontrahenten in der Tabellenregion verrät, dass Lambs Wunsch zu realisieren ist. Die Panther genießen noch drei Mal Heimrecht in den letzten fünf Punktspielen. Zudem empfangen sie den direkten Konkurrenten Kölner Haie am kommenden Freitag um 19.30 Uhr im Curt-Frenzel-Stadion. Die Partie gegen die Rheinländer ist bereits ausverkauft. Die Haie haben nur noch ein Heimspiel und die Düsseldorfer EG muss noch drei Mal in fremden Stadien antreten.
Als Dritter würde der AEV auf den Sechsten treffen. Während Lamb nur hoch hinaus will und dann jede Mannschaft nimmt, äußerte Teamkollege Sezemsky einen Wunschgegner: Ingolstadt. „Gegen sie haben wir immer solide gespielt.“Alles würde für ein Duell mit den zweiten Panthern in der Liga sprechen: Die Rivalität unter den bayerischen Teams, die Emotionen bei den Fans und nicht zu verachten wären für die Mannschaft wie auch die Zuschauer die kurzen Anfahrten zum Auswärtsspiel. Das freut auch hartgesottene EishockeyProfis.
Am Mittwoch treten die Panther in Wolfsburg an. Für den Tabellenvorletzten sind die Play-offs kein Thema mehr. Doch die Mannschaft von Ex-AEV-Manager Karl-Heinz Fliegauf kämpft weiter, wie der 5:3-Erfolg am Sonntag gegen Tabellenführer Mannheim unterstreicht.
Augsburg genießt noch drei Mal Heimrecht