Hochwertige Medizin geht auch ohne Defizite
Zum Beitrag „Wende bei der Geburtshilfe“vom 16. Februar:
Es ist eine gute Nachricht, dass sich nun eine Lösung für die Geburtsklinik in Friedberg abzeichnet und in Folge auch in Aichach sich die Chancen erhöhen, die Geburtsabteilung wieder zum Laufen zu bringen. Einige Äußerungen und Stellungnahmen bedürfen trotzdem einer Kommentierung:
Eine teilweise Übernahme der Haftpflichtbeiträge für die Gynäkologen ist keine kommunale Aufgabe, sondern wäre durch die Krankenkassen zu decken. Trotzdem haben alle Mitglieder des Werkausschusses verantwortlich gehandelt.
Es ist falsch zu behaupten, es ginge nur um Gewinne. Tatsache ist, dass es immer um eine Begrenzung der Defizite geht. Und was ist schlecht daran, sich um Wirtschaftlichkeit zu bemühen? Schließlich geht es um Geld, das an anderer Stelle auch benötigt würde.
Vielleicht muss man tatsächlich mehr Geld in das System bringen, um Verbesserungen zu erreichen. Man sollte sich dann aber auch bewusst sein, dass dieses vom Bürger aufgebracht werden muss.
Die eigentliche Kunst besteht darin, eine qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Leistung zu erbringen unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit. Dass dies auch ohne Defizite geht, konnten die Kreisräte auf der jährlichen Fahrt vor drei Jahren nach Gera erfahren. Dort herrscht mit dem ehemaligen Kreiskrankenhaus hohe Zufriedenheit, sowohl mit der Breite als auch mit der Qualität der medizinischen Versorgung.
Abschließend noch Folgendes: Es handelt sich bei diesen Vorgängen um finanzielle und rechtliche Probleme in einem eingegrenzten Bereich. Das hohe Niveau an medizinischer und pflegerischer Leistung, das das Personal mit großem Engagement in Aichach und Friedberg erbringt, ist davon nicht betroffen. Karlheinz Faller, Dasing Kreisrat der FDP